Politik

Unruhen in Mazedonien: EU droht mit Sanktionen

Lesezeit: 1 min
21.04.2016 21:59
Mazedonien droht im politischen Chaos zu versinken: Die Bevölkerung geht seit Tagen auf die Straße und fordert den Rücktritt des Präsidenten. Die EU hat ein Vermittlertreffen abgesagt und droht mit Sanktionen
Unruhen in Mazedonien: EU droht mit Sanktionen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Europäische Union hat mit Sanktionen gegen Politiker in Mazedonien gedroht, um ein weiteres Abgleiten den Balkanstaates ins Chaos zu verhindern. Mit Strafmaßnahmen belegt werden könnten diejenigen, die die Beilegung der seit mehr als einem Jahr schwelende Krise verhinderten, sagte am Donnerstag ein EU-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, zu Reuters. Möglich seien Einreiseverbote in die EU sowie das Einfrieren von Konten.

Auslöser der Krise waren Vorwürfe der Opposition gegen den inzwischen zurückgetretenen Ministerpräsidenten Nikola Gruevski. Er soll demnach das Abhören von mehr als 20.000 Oppositionellen angeordnet zu haben. Zu heftigen Protesten in der Bevölkerung kam es, als Präsident Gjorge Ivanov in der vergangenen Woche eine Amnestie für 56 mutmaßlich in den Abhörskandal verstrickte Personen erließ.

Auch am Dienstagabend haben in Skopje erneut tausende Menschen für einen Rücktritt von Ivanov und eine Verschiebung der vorgezogenen Parlamentswahl demonstriert. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden“ oder „Tritt zurück, Ivanov“ hoch. Auch in anderen Städten Mazedoniens fanden Demonstrationen statt. Es war der achte Tag in Folge mit Protesten gegen Ivanov.

Ein von der EU vermitteltes Treffen der Regierung Mazedoniens mit der Opposition zur Lösung der politischen Krise in dem Balkanland ist abgesagt worden. Die für Freitag in Wien angesetzten Gespräche von Vorsitzenden der vier größten mazedonischen Parteien fielen aus, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung von EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn und weiteren EU-Abgeordneten.

Der Parteichef der oppositionellen Sozialdemokraten, Zoran Zaev, hatte seine Teilnahme an dem Treffen in Wien abgesagt und gefordert, das umstrittene Amnestiegesetz von Präsident Djordje Ivanov aufzuheben.

Zudem forderte Zaev, die nach EU-Vermittlung für den 5. Juni angesetzten Neuwahlen zu verschieben. Die Opposition will die Wahl boykottieren, weil die Voraussetzungen nicht erfüllt seien.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...