Politik

Schottische Nationalisten gewinnen Regional-Wahl

Lesezeit: 1 min
06.05.2016 10:14
Die schottische Nationalpartei hat die Regionalwahlen in Schottland deutlich gewonnen. Dies gilt auch als Stimmungstest vor der Abstimmung über einen möglichen EU-Autritt Großbritanniens. Die Schottische Nationalpartei würde im Fall eines Brexit erneut ein Referendum zur Abspaltung von Großbritannien vorlegen.
Schottische Nationalisten gewinnen Regional-Wahl

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach den Regionalwahlen in Schottland hat Regierungschefin Nicola Sturgeon einen „historischen“ Sieg ihrer Schottischen Nationalpartei (SNP) verkündet, wie AFP berichtet. Obwohl noch nicht alle Stimmen ausgezählt seien, stehe schon jetzt „ohne Zweifel“ fest, dass die SNP zum dritten Mal in Folge die Wahl des schottischen Regionalparlaments gewonnen habe, sagte Sturgeon am Freitag. Damit habe die SNP „heute Nacht Geschichte geschrieben“.

Die Regionalwahlen am Donnerstag galten auch als Stimmungsbarometer vor dem Brexit-Referendum in sieben Wochen. Die SNP tritt für die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien ein. Sollte das Königreich aus der EU aussteigen, will die SNP einen neuen Anlauf zur Abspaltung nehmen. Ergebnisse werden erst für Freitagabend erwartet.

Neben weiteren Regionalwahlen in Nordirland und Wales wurde am Donnerstag in der britischen Hauptstadt London ein neuer Bürgermeister gewählt. Dabei galt der bekennende Muslim Sadiq Khan von der oppositionellen Labour-Partei als aussichtsreichster Kandidat.

Die oppositionelle Labour Party hat nach ersten Ergebnissen deutliche Einbußen bei den Kommunal- und Regionalwahlen hinnehmen müssen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen bei den Kommunalwahlen in England verlor Labour Dutzende Mandate in den örtlichen Parlamenten. Auch bei den Regionalwahlen in Schottland und Wales gab es Stimmenverluste.

In der Labour-Partei wurde darüber gestritten, ob das Wahlergebnis als Misstrauensvotum gegen den seit acht Monaten amtierenden linksgerichteten Parteichef Jeremy Corbyn gewertet werden muss. „Wenn Sie sehen, wo wir standen, als Jeremy das Amt übernommen hat, sind wir deutlich auf Erholungskurs“, sagte der finanzpolitische Sprecher der Partei, John McDonnell, der BBC. Hingegen sagte der schottische Labour-Abgeordnete Anas Sarawar, die Leute hörten Labour nicht mehr zu. Die Partei habe durch die Ausrichtung Corbyns Probleme, bestimmte Wählerschichten noch zu erreichen. „Ich denke, das ist ein fundamentales Problem“, sagte Sarwar.

Als Trost für die Partei gilt der absehbare Sieg des Menschenrechtsanwalts Sadiq Khan bei der Bürgermeisterwahl in London. Mit dem 45-jährigen Politiker pakistanischer Abstammung könnte erstmals eine europäische Metropole von einem Muslim regiert werden. In Umfragen lag er deutlich vor dem konservativen Zac Goldsmith. Während Khan für den Verbleib Großbritanniens in der EU eintritt, wirbt Goldsmith wie der populäre scheidende Londoner Bürgermeister Boris Johnson für den Austritt. Die Endergebnisse werden am Abend erwartet.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...