Offenbar aus Verzweiflung wegen seiner bevorstehenden Abschiebung nach Italien ist ein 19-jähriger Flüchtling aus dem Sudan am Donnerstag im niedersächsischen Remlingen auf einen Strommast einer Hochspannungsleitung geklettert. Dort habe er damit gedroht, sich umzubringen, erklärte die Polizei in Wolfenbüttel. Höhenretter der Feuerwehr und Polizisten hätten den Mann nach langen Gesprächen zum Abstieg bewegen können.
Er sei zur psychiatrischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach Angaben der Beamten geriet der Mann anscheinend „in Panik“, weil seine Abschiebung unmittelbar bevorsteht. Er hatte seine Wohnung den Ermittlungen zufolge mitten in der Nacht verlassen und wurde bei Tagesanbruch nahe Remlingen von Freunden entdeckt, die ihn suchten.
Daraufhin stieg der 19-Jährige auf einen Strommast an der Bundesstraße 79, der zu einer Hochspannungsleitung mit 110.000 Volt gehört. Polizei- und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, der Netzbetreiber stellte zwischenzeitlich den Strom ab.