Politik

Großbritannien: Freizügigkeit für EU-Bürger wird beendet

Lesezeit: 1 min
02.09.2016 03:14
Großbritannien stellt klar: Die von der EU geforderte Freizügigkeit werde es unter keinen Umständen geben. Großbritannien wolle seine eigene Einwanderungspolitik verfolgen und werde damit einer zentralen Forderung der Austritts-Befürworter entsprechen.
Großbritannien: Freizügigkeit für EU-Bürger wird beendet

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Großbritannien wird eine Beibehaltung der Freizügigkeit für EU-Bürger nach dem Austritt nicht akzeptieren. Diese klare Warnung an die EU wurde am Mittwoch von einer Sprecherin von Premierministerin Theresa May überbracht, wie EUobserver berichtet. Gleichwohl werde man in den Verhandlungen aber auf einen freien Marktzutritt für den Einheitlichen Markt der EU drängen.

„Mehrere Kabinettmitglieder haben klargemacht, dass wir zwar die EU aber nicht Europa verlassen – mit der klaren Zielsetzung, dass wir ein Modell anpeilen, dass für das Vereinigte Königreich maßgeschneidert ist und keine ‚Massenware‘. Dies beinhaltet die Kontrolle über die Anzahl der Personen die aus Europa kommen aber auch eine positive Lösung für diejenigen, die Produkte und Dienstleistungen handeln“, sagte die Sprecherin.

Regierungschefin May untermauerte die selbstbewusste Verhandlungsposition mit der Ankündigung, den Austritt aus der EU zu einem Erfolg für Großbritannien machen zu wollen. „Wir müssen weiterhin sehr deutlich machen, dass Brexit Brexit bedeutet; dass wir daraus einen Erfolg machen. Das bedeutet auch, dass es kein zweites Referendum gibt, keine Versuche, durch die Hintertür den Zugang zur EU zu behalten, dass wir alles für den Erfolg tuen werden. Wir werden uns auch die Chancen anschauen, die sich uns jetzt bieten während wir eine neue Rolle für Großbritannien in der Welt schmieden“, sagte May.

Einem Parlamentsbeschluss, der über den Austritt entscheiden soll, erteilte May eine Absage. „Die Kabinettsmitglieder sind sich einig, dass es allein die Entscheidung der Regierung ist, wann das Austrittsgesuch gestellt wird.“ Insbesondere in Schottland und Nordirland dürfte diese Haltung Protest hervorrufen, weil diese Regionen mehrheitlich gegen einen Austritt aus der EU gestimmt hatten.

Wird in den kommenden Monaten deutlich, dass sich der Austritt für Großbritannien wirtschaftlich lohnt, könnte das die ohnehin schon starken Fliehkräfte in der EU verstärken. Der Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, sagte, dass das britische Votum „die Kontrolle zurückzuerlangen“, die EU auseinanderreißen kann, weil andere Mitgliedsstaaten nun ebenfalls Sonderbehandlungen wünschen. „Dies ist eine existentielle Krise für ganz Europa, nicht nur für Großbritannien.“ Mit Blick auf die seit dem Austritt vermehrt auftretende Fremdenfeindlichkeit, die kürzlich zum Tod eines Polen führte, kritisierte Timmermanns die „schwierige Dynamik“ die das Referendum in der Gesellschaft erzeugt hätte.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...