Die Regierungspartei Einiges Russland ist Nachwahlbefragungen zufolge als klare Siegerin aus der Parlamentswahl in Russland hervorgegangen. Auf die Partei von Ministerpräsident Dmitri Medwedew entfielen demnach 44,5 Prozent der Stimmen, wie das Institut VTsIOM am Sonntag unmittelbar nach Schließung der Wahllokale mitteilte. Damit fiel das Ergebnis etwas schlechter aus als bei der Abstimmung 2011, als Einiges Russland auf 49 Prozent der Stimmen gekommen war.
Die nationalistische LDPR landete den Befragungen zufolge mit 15,3 Prozent auf Platz zwei vor den Kommunisten mit 14,9 Prozent. Als vierte Partei dürfte demnach die linksliberale Partei Gerechtes Russland mit 8,1 Prozent erneut in der Duma vertreten sei. Damit wären wieder dieselben Parteien im Parlament wie zuvor.
Kleinere kremlkritische Parteien schafften den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Ihre Kandidaten könnten höchstens über Direktmandate ins Parlament einziehen.
Die Wahl gilt als Stimmungstest im Vorfeld der Präsidentenwahl 2018. Wladimir Putin hat sich bislang nur vage geäußert, ob er sich um eine weitere Amtszeit bewirbt und auf die Duma-Wahl verwiesen. Putins persönliche Zustimmungsrate in Russland beträgt 80 Prozent - trotz der internationalen Sanktionen gegen Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts und eines tiefen wirtschaftlichen Abschwungs.