Finanzen

Europas Rüstungsindustrie gegen US-Konkurrenz unter Druck

Lesezeit: 1 min
05.10.2016 01:59
Die Produktion des Kampfflugzeugs Eurofighter könnte in Deutschland bereits in zwei Jahren eingestellt werden. Polen hat die Gespräche über einen Ankauf europäischer Hubschrauber abgebrochen und will US-Gerät kaufen.
Europas Rüstungsindustrie gegen US-Konkurrenz unter Druck

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Polen hat Verhandlungen mit Airbus über ein milliardenschweres Hubschraubergeschäft für beendet erklärt. Es habe „Diskrepanzen in den Verhandlungspositionen beider Seiten gegeben“, erklärte das Wirtschaftsministerium am Dienstag. Damit sei kein Kompromiss mehr möglich. Im Gespräch waren 50 „Caracal“-Mehrzweckhubschrauber im Wert von 3,5 Milliarden Dollar für das polnische Heer. Allerdings ist seit einem Jahr die nationalkonservative PiS-Partei im Amt. Sie hat wiederholt erklärt, der Auftrag solle an einen Konzern gehen, der in Polen Fabriken betreibt. Das trifft auf Airbus nicht zu. Allerdings fertigt Sikorsky dort „Black Hawk“-Hubschrauber.

Airbus könnte die Produktion des europäischen Kampfflugzeugs „Eurofighter“ bereits in zwei Jahren zumindest teilweise einstellen. Wenn es keine weiteren Aufträge mehr gäbe, laufe die Produktion in Deutschland zu diesem Zeitpunkt aus, berichtet die Welt. Auch für die spanischen Airbus-Niederlassungen sei ein ähnlicher Zeitplan möglich.

Die Standorte in Großbritannien und Italien hingegen dürften nach Meinung eines zitierten Branchenkenners noch länger mit der Montage des Kampfjets zu tun haben.

Als Grund für die unklaren Aussichten werden demnach die auf viele Standorte verteilte Montage des Flugzeugs, unübersichtliche Zuständigkeiten im Airbus-Konzern sowie der größtenteils abgearbeitete Auftragsbestand genannt.

Die Entwicklung zeigt den harten Kampf um Marktanteile in der Rüstungsindustrie. Die USA lehnen nicht zuletzt aus diesem Grund strikt die Pläne der EU ab, eine eigene Verteidigung aufzubauen. Diese vom früheren EU-Kommissar Michel Barnier in einem DWN-Interview sehr schlüssig erklärte Strategie wird vor allem von den Briten torpediert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...