Politik

Rekord-Zustimmung: Klima-Vertrag tritt im November in Kraft

Lesezeit: 1 min
06.10.2016 01:55
Im Dezember hatte sich die Weltgemeinschaft in Paris auf das internationale Klimaabkommen geeinigt - nicht einmal ein Jahr später kann es nun in Kraft treten. Für internationale Abkommen ist das ungewöhnlich schnell. Über die Schwelle half auch Deutschland.
Rekord-Zustimmung: Klima-Vertrag tritt im November in Kraft

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Mit dem Beitritt Deutschlands und weiterer EU-Länder hat das Pariser Klimaabkommen die entscheidende Schwelle übersprungen und wird bereits am 4. November wirksam. Insgesamt hätten nun 72 Länder den Vertrag ratifiziert, die für fast 57 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind, teilten die Vereinten Nationen in New York mit. US-Präsident Barack Obama sprach von einem historischen Tag und einem möglichen «Wendepunkt für den Planeten».

Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Slowakei, Malta, Portugal, Frankreich und der Europäischen Union hatten zuvor offiziell ihre Ratifikationsurkunden bei den Vereinten Nationen in New York hinterlegt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sei «von der großartigen positiven Unterstützung einer breiten Koalition an Ländern sehr ermutigt», das Abkommen in Kraft treten zu lassen, sagte sein stellvertretender Sprecher Farhan Haq in New York.

Damit das im Dezember in Paris vereinbarte Klimaabkommen in Kraft tritt, mussten es mindestens 55 Vertragsparteien ratifizieren, die für mindestens 55 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind. Nachdem beide Hürden überschritten sind, wird der Vertrag nun in 30 Tagen in Kraft treten - und damit weniger als ein Jahr nach der Einigung auf das Abkommen, was für internationale Verträge extrem schnell ist.

Mit dem Abkommen verpflichtet sich die Weltgemeinschaft, die Erderwärmung auf «deutlich unter zwei Grad» Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Am Donnerstag hatte das Europaparlament in Straßburg mit großer Mehrheit für das erste weltweit verbindliche Abkommen zum Kampf gegen die Erderwärmung gestimmt und damit den Weg für sein Inkrafttreten frei gemacht. UN-Generalsekretär Ban würdigte den Schritt als «historischen Moment».

«In Paris haben wir Geschichte geschrieben. Heute haben wir sie unumkehrbar gemacht», sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) einer Mitteilung zufolge. Am Freitag will die Politikerin UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Hamburg die deutsche Ratifizierungsurkunde noch einmal symbolisch übergeben. Deutschland ist für 2,56 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.


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