Politik

Polizei fahndet nach 280.000 illegalen Ausländern in Deutschland

Lesezeit: 1 min
07.10.2016 14:35
Die deutsche Polizei hat 280.000 Ausländer zur Fahndung ausgeschrieben, die entweder illegal eingereist sind oder sich der Abschiebung entziehen. Die Behörden wissen nicht, wo sich die Gesuchten befinden.
Polizei fahndet nach 280.000 illegalen Ausländern in Deutschland

Die AFP meldet:

Mehr als 280.000 Ausländer waren zum 1. September dieses Jahres im Fahndungssystem der Polizei zur Festnahme ausgeschrieben, etwa weil sie abgeschoben werden sollen. Das sei eine Steigerung um rund 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, meldete der Radiosender HR-Info am Freitag unter Berufung auf das Bundeskriminalamt. 2015 und 2014 waren zum Stichtag etwa 120.000 Menschen zur Fahndung wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz ausgeschrieben.

Ausländer werden zur Fahndung ausgeschrieben, wenn sie das Land verlassen müssen, die Behörden sie aber nicht finden können. Eine Sprecherin des BKA wies allerdings laut HR-Info darauf hin, dass ein Teil der Gesuchten bereits abgeschoben worden sei. In solchen Fällen seien die Ausländer im System INPOL registriert, um sie bei illegaler Wiedereinreise sofort zu erkennen. Wie viele der Gesuchten das betrifft, teilte das BKA demnach nicht mit.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums betonte ebenfalls, die 280.000 Ausländer seien nicht allesamt mit dem Zweck der Abschiebung ausgeschrieben. Die Ausschreibung stehe im Zusammenhang einer "ausländerrechtlichen Maßnahme", das könne eine Abschiebung sein aber etwa auch eine Einreisesperre. Daher seien auch nicht alle der 280.000 Menschen überhaupt in Deutschland. Der Sprecher wies zudem daraufhin, dass viele ausreisepflichtige Ausländer eine Duldung haben.

Laut HR-Info äußerten mehrere Experten bei Ausländerbehörden die Vermutung, dass viele der Gesuchten Flüchtlinge seien, die sich der Abschiebung entziehen wollten. Geduldete Ausländer, deren Abschiebung beispielsweise wegen Krankheit ausgesetzt wurde, sind im INPOL-System jedoch nicht erfasst. BKA und Bundesinnenministerium konnten dem Radiosender zufolge nicht sagen, wie viele Menschen derzeit illegal in Deutschland leben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...