Politik

Renzi fordert: Ost-Europäer müssen Migranten aus Italien übernehmen

Lesezeit: 1 min
27.10.2016 00:42
Italiens Ministerpräsident Renzi hat osteuropäischen Staaten mit einem Veto bei der nächsten EU-Finanzplanung gedroht, wenn diese nicht im Streit über eine Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten einlenken.
Renzi fordert: Ost-Europäer müssen Migranten aus Italien übernehmen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

"Wenn die östlichen Staaten, die mit Hilfe unseres Geldes wachsen, nicht wie vereinbart ihre Türen für Migranten öffnen, dann werden wir ein Veto für künftige EU-Finanzen einlegen", sagte Renzi am Mittwoch auf einer Veranstaltung im italienischen Avellino.

Die EU-Staaten wollen in den kommenden beiden Jahren eine Einigung über die Finanzperiode 2021 bis 2027 erzielen. Die EU beschließt jeweils für sieben Jahre einen derzeit rund eine Billion Euro umfassende Finanzplanung. Dabei wird geklärt, wieviel Geld der EU in dieser Zeit überhaupt zur Verfügung stehen soll und in groben Zügen auch, wofür das Geld ausgegeben werden soll. Die osteuropäischen Staaten gehören über die sogenannten Strukturfonds zu den Hauptempfängern des EU-internen Finanzausgleiches und zahlen wesentlich weniger Geld in den EU-Haushalt als sie daraus erhalten.

Länder wie Polen, die Slowakei und Ungarn lehnen seit Monaten die Umsetzung der mit Mehrheit beschlossenen EU-Entscheidung ab, syrische Flüchtlinge über eine Quote auf die EU-Staaten zu verteilen. Italien trägt derzeit die Hauptlast in der Flüchtlingskrise, weil anders als 2015 die meisten neuen Flüchtlinge nicht mehr über die sogenannte Balkanroute in die EU kommen, sondern von Libyen aus über das Mittelmeer nach Italien. Renzi wünscht sich deshalb, dass die Flüchtlinge mit Bleiberecht dann auf andere EU-Staaten verteilt werden. Auch EU-Nettozahler wie Deutschland dringen auf eine Verteilung der Flüchtlinge. Die künftige Finanzverteilung könnte deshalb ein Druckmittel in der Auseinandersetzung mit aufnahmeunwilligen EU-Staaten werden - zumal angesichts des britischen Austritts aus der EU ohnehin eine harte Debatte über Einschnitte im EU-Budget erwartet wird.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....