Finanzen

Deutsche Bank darf Anteil an chinesischer Bank verkaufen

Lesezeit: 1 min
04.11.2016 01:59
Die Deutsche Bank hat nach monatelangem Warten die Erlaubnis erhalten, ihren Anteil an der chinesischen Hua Xia Bank zu verkaufen. Der Erlös ist zwar kleiner als geplant, stellt aber eine wichtige Unterstützung für das Eigenkapital dar.
Deutsche Bank darf Anteil an chinesischer Bank verkaufen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach monatelangem Tauziehen hat die Deutsche Bank grünes Licht für den milliardenschweren Verkauf ihres Anteils an der chinesischen Bank Hua Xia bekommen. Das größte deutsche Geldhaus teilte am Donnerstag mit, die Genehmigung der chinesischen Bankenaufsicht für den Verkauf des 19,99-Prozent-Pakets an den Versicherer PICC Property & Casualty liege nun vor, berichtet Reuters. Die Deutsche Bank, die 2006 bei Hua Xia einstieg, war sich bereits vor zehn Monaten mit PICC einig geworden – für 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro. Der Erlös für die Bank ist seither aber offenbar geschrumpft: Ende September stand die Beteiligung nur noch mit 2,8 Milliarden Euro in den Büchern.

In einer Mitteilung sprach die Bank am Donnerstag davon, dass sie „nun die notwenigen Prozeduren unternimmt, um den Aktientransfer abzuwickeln und die Transaktion unter Berücksichtigung der relevanten Regularien und Gesetze durchzuführen“, zitiert die Financial Times.

Im Vordergrund stand für die Deutsche Bank aber die Verbesserung der Kapitalquoten: Die harte Kernkapitalquote, die Ende September bei 11,1 Prozent lag, steigt durch die Trennung um 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte. Im Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte das Frankfurter Institut sich den Effekt aus dem schwebenden Verkauf bereits anrechnen dürfen. Beteiligungen an anderen Banken belasten nach dem neuen, schärferen Eigenkapital-Regelwerk Basel III die Kapitaldecke von Deutschlands größter Bank. Die Erlöse aus dem Verkauf dürften die Verunsicherung über den Zustand der Bank zudem mildern, welche nach der hohen Strafankündigung des amerikanischen Justizministeriums vor wenigen Wochen ausgebrochen war.

Die Hoffnungen, die die Deutsche Bank mit dem Einstieg in China verbunden hatte, erfüllten sich ohnehin nie. Auch die meisten anderen internationalen Banken haben ihre Beteiligungen in China verkauft.

Noch Anfang 2015 war die Beteiligung an Hua Xia umgerechnet mehr als vier Milliarden Euro wert – doch da hatte sich die Deutsche Bank noch nicht zu einem Verkauf durchringen können. Es folgte ein Kurssturz an den chinesischen Börsen und ein Rückgang der chinesischen Währung. Letzterer führt dazu, dass der von PICC gebotene Preis von 23 bis 25,7 Milliarden Yuan in Euro 200 Millionen Euro weniger wert ist als Ende 2015. Bereits im Herbst vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bank ihren Hua-Xia-Anteil um 650 Millionen Euro abgeschrieben, im dritten Quartal dieses Jahres noch einmal um 450 Millionen. Immerhin hat die Bank als Aktionär in diesem Jahr noch einmal eine Dividende von Hua Xia kassiert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...