Lesezeit: 2 min
14.11.2016 09:26
Deutliche Kursgewinne der Allianz-Aktien haben den Dax am Freitag gestützt. Die Spekulationen um die Wirtschaftspolitik Donald Trumps halten an.
Allianz-Gewinne stützen Dax

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Allianz-Aktien haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag mit deutlichen Kursgewinnen gestützt. Die Aktien des Versicherers stiegen um 1,4 Prozent auf 150,80 Euro. „Operativer und Reingewinn sind eindeutig höher als erwartet“, schrieb DZ Bank-Analyst Thorsten Wenzel in einem Kommentar. Noch positiver sei, dass die Fondstochter Pimco den Mittelabfluss gestoppt habe. Ermutigende Absatzzahlen von Volkswagen und BMW verhalfen den beiden Autobauern von Kursgewinnen von 2,4 und 4,3 Prozent. Konkurrent Daimler gewann 1,7 Prozent.

Ein Gewinnrückgang drückte Innogy dagegen um 3,1 Prozent ins Minus. „So kurz nach dem Börsengang hatten alle mit einer positiven Überraschung gerechnet“, sagte ein Börsianer. Im Sog ihrer Ökostrom-Tochter verlor RWE 2,8 Prozent. Verkauft wurden auch Werte wie HeidelbergCement oder Siemens - die Börsenlieblinge der vergangenen Tage. Sie büßten 4,4 Prozent und rund ein Prozent ein.

Spekulationen auf einen Wirtschaftsboom unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump sowie ermutigende Firmenbilanzen hatten dem Dax geholfen. Der Leitindex gewann 0,4 Prozent auf 10.667,95 Punkte. Damit legte er auf Wochensicht um vier Prozent zu, der größte Wochengewinn seit April 2015. An den übrigen Börsen Europas machten Anleger am Freitag überwiegend Kasse. Der EuroStoxx50 verlor 0,5 Prozent auf 3030,02 Zähler.

Börsianer hoffen darauf, dass Trump dank Deregulierung und Steuersenkungen die Wirtschaft weltweit ankurbelt. Das könne nicht nur der Wall Street Rückenwind verleihen, sondern auch dem Dax weiter nach oben helfen, sagte Stratege Robert Greil von Merck Finck. Er mahnte jedoch auch zur Vorsicht: „Während aus heutiger Sicht Trumps Pläne für die US-Wirtschaft kurzfristig eher positiv sein könnten, dürften sie langfristig tendenziell negativ sein.“

Die Diskussion um Trumps Wirtschaftspolitik nährte Spekulationen auf eine anziehende Inflation und dadurch steigende Zinsen. Dies trieb die Renditen der zehnjährigen Anleihen aus Deutschland und Frankreich mit 0,345 und 0,794 Prozent auf den höchsten Stand seit fast zehn Monaten. Besonders stark zog die Verzinsung italienischer Papiere an. Mit 2,057 Prozent erreichte sie den höchsten Stand seit knapp anderthalb Jahren. Investoren blicken besonders angespannt auf das hochverschuldete Italien, das Anfang Dezember mit einem Verfassungsreferendum über seine politische Zukunft entscheidet. Durch den Wahlsieg Trumps könnte die italienische populistische Fünf-Sterne-Bewegung nun mehr Zulauf bekommen, fürchten Investoren.

Gleichzeitig schürte eine anstehende Ratingüberprüfung Italiens von Standard & Poors's die Nervosität. Die momentan bei „BBB-„ stehende Bonitätsnote gilt zwar als nicht gefährdet. Jedoch könnte wegen der politischen Risiken und der angeschlagenen Bankenbranche der Ratingausblick „Stabil“ kassiert werden.

Am Devisenmarkt stieg der Dollar -Index, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, auf ein Neun-Monatshoch von 99,125 Punkten. Der Euro fiel um 0,5 Prozent auf 1,0830 Dollar zurück und notierte so niedrig wie seit acht Monaten nicht mehr.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...