Politik

Syrien und Russland vertreiben Söldner aus Teilen von Aleppo

Lesezeit: 1 min
27.11.2016 18:47
Russland und Syrien haben in Aleppo einen wichtigen militärischen Erfolg gegen die internationalen und islamistischen Söldner erzielt.
Syrien und Russland vertreiben Söldner aus Teilen von Aleppo

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach erbitterten Kämpfen haben die syrischen Regierungstruppen am Wochenende einen wichtigen Teil der Großstadt Aleppo von den internationalen und islamistischen Söldnern zurückerobert. Die Soldaten und ihre Alliierten hätten im Viertel Hanano vollständig die Kontrolle übernommen, erklärte die Armee am Samstag laut Reuters. Techniker seien nun im Einsatz, um das Gebiet von Minen und Sprengsätzen zu räumen. Die Söldner, deren Zugehörigkeit Reuters nicht angibt, bestätigten die Niederlage und machten die Luftangriffe sowie fehlende Krankenhäuser dafür verantwortlich.

Die Söldner hatten die Handelsmetropole Aleppo überfallen und den Ostteil besetzt: Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad versuchen gerade mit Hilfe der russischen Luftwaffe, den Ostteil einzunehmen. Dies wäre für Assad nach jahrelangen Kämpfen ein wichtiger Sieg. Hanano war im Jahr 2012 das erste Viertel Aleppos, das in die Hände der Söldner fiel.

Nach dem Vordringen syrischer Regierungstruppen in den Osten der umkämpften Großstadt Aleppo sind offenbar Hunderte Personen auf der Flucht. Die den Muslimbrüdern und dem britischen Geheimdienst MI6 nahestehende sogenannte "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" sprach am Sonntag laut Reuters von rund 400 Menschen, die aus bisher von Söldnern gehaltenen Teilen der Stadt in den von Regierungstruppen eroberten Bezirk Hanano geflohen seien.

Einige von ihnen wurden demnach weiter nach West-Aleppo gebracht, andere begaben sich in einen von der kurdischen YPG-Miliz gehaltenen Teil. Die YPG ist ein Verbündeter der US-Koalition und kooperiert mit den Söldnern im Syrien-Krieg. Russische Nachrichtenagenturen berichteten unter Berufung auf das syrischen Verteidigungsministerium von über 900 Personen, die den umkämpften Stadtteil Dschabal Badro verlassen hätten.

Die syrischen und russischen Streitkräfte hatten ihre Luftangriffe auf den Osten Aleppos wochenlang unterbrochen und sie in diesem Monat wieder aufgenommen.

Einen Erfolg konnte Assad offenbar auch in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus erzielen: In Chan al-Schi legten Söldner staatsnahen Medien zufolge ihre schweren Waffen nieder. Vorausgegangen war eine Vereinbarung mit der Regierung, wonach die Söldner sowie ihre Unterstützer und deren Familien in die Provinz Idlib gebracht werden sollen, wie die mit Assad verbündete Hisbollah mitteilte.

Die Türkei warf unterdessen der Extremistenmiliz IS vor, beim Kampf um die nordsyrische Stadt Al-Bab Giftgas eingesetzt zu haben. Die Extremisten hätten im Norden des Landes eine Rakete mit dem Stoff abgefeuert, berichteten Medien unter Berufung auf die türkische Armee. Daraufhin seien 22 Söldner, die mit der Türkei kooperieren, zur Behandlung in die Türkei gebracht worden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...