In einem Interview mit der Bildzeitung hat Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel die interventionistische Außenpolitik der USA seit 1953 scharf kritisiert.
Wir dokumentieren die Aussage im Wortlaut:
Bild: „Sigmar Gabriel, Donald Trump nennt die deutsche Flüchtlingspolitik katastrophal, beziehungsweise einen katastrophalen Fehler. Sie sind Teil der Bundesregierung, was sagen Sie dazu?“
Sigmar Gabriel: „Ja, was er vor allen Dingen sagt, ist, dass er den Irak-Krieg eines seiner Amtsvorgänger für falsch hält – für vielleicht den größten Fehler der Vereinigten Staaten. Dem stimme ich ausdrücklich zu. Damals haben wir Deutschen mit dem SPD-Kanzler Gerd Schröder nicht teilgenommen. Übrigens, die heutige Kanzlerin wollte damals teilnehmen. Und was wir heute haben sind auch Folgen dieses Krieges, die Interventionspolitik der USA seit 1953 im Bereich des Mittelmeers, im Nahen Osten und auch im Iran hat dazu geführt, dass Krieg auf Krieg gefolgt ist und am Ende gigantische Flüchtlingsströme da waren, mit denen wir in Europa konfrontiert sind, nicht die USA. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der fehlerhaften Interventionspolitik der USA grade was den Irak-Krieg angeht und den Flüchtlingen. Deswegen rate ich dazu, dass wir uns nicht gegenseitig sagen, was wir falsch oder richtiggemacht haben, sondern, dass wir uns darum kümmern, dass die Region endlich befriedet wird, dass wir alles dafür tun, dass Menschen dort wieder Heimat finden. Und da übrigens leistet Deutschland Enormes und Europa auch. Deswegen fand ich es nicht richtig, ausschließlich über die Verteidigungsausgaben zu reden. Da sagt Herr Trump, wir würden zu wenig in der Nato finanzieren. Aber wir finanzieren Gigantisches in der Hilfe für die Region, in der Flüchtlingsaufnahme und das sind Folgen auch der Fehler amerikanischer Interventionspolitik.“