Die Preise in den USA ziehen kräftig an und liefern der Notenbank Fed Argumente für steigende Zinsen. Die Inflationsrate legte im Dezember zum Vorjahr um 2,1 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Dies ist der höchste Anstieg seit zweieinhalb Jahren. Insbesondere höhere Benzinpreise und Mieten sorgten für Auftrieb. Im November lag die Rate noch bei 1,7 Prozent. Die Fed strebt zwei Prozent an. Angesichts der rund laufenden Konjunktur hat sie den Leitzins im Dezember auf 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben und drei weitere Schritte nach oben für 2017 ins Auge gefasst.
Um die Erhöhung droht ein Konflikt mit der neuen US-Regierung: Diese möchte das Handelsbilanzdefizit abbauen und hofft auf einen weichen Dollar.
"Die im Jahresvergleich deutlich höheren Ölpreise waren für den Inflationsschub verantwortlich", sagt Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Der Ölpreisanstieg führe künftig sogar zu einem deutlichen Anstieg der Konsumentenpreise: "Die Inflationsrate wird in luftige Höhen von knapp 3 Prozent kommen", prophezeit der Experte.
Die Währungshüter blicken bei der Inflation insbesondere auf die Preisveränderungen bei persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) - allerdings ohne Energie- und Nahrungsmittelkosten. Dieser Wert lag im November mit 1,6 Prozent noch unter der Fed-Zielmarke. Die PCE-Zahl für Dezember wird Ende Januar veröffentlicht, kurz bevor die Notenbank zur ersten Zinssitzung in diesem Jahr zusammenkommt. Viele Experten rechnen noch nicht mit einer Erhöhung, die ihrer Ansicht nach im zweiten Quartal jedoch auf die Agenda kommen dürfte.