Der Parteilinke Benoît Hamon ist der Kandidat von Frankreichs
Sozialisten bei der Präsidentschaftswahl in drei Monaten. Der 49-jährige Abgeordnete gewann die Vorwahl der Partei klar gegen den früheren Premierminister Manuel Valls, wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend aus Parteikreisen erfuhr. Laut vorläufigen Ergebnissen kam der frühere Bildungsminister auf rund 58 Prozent der Stimmen.
Hamon, der ein ausgesprochen linkes Wahlprogramm hat, war bereits in der ersten Runde der Vorwahl vor einer Woche vorne gelandet. In der Stichwahl galt er als klarer Favorit.
Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich im April und Mai gelten die
Sozialisten von Staatschef François Hollande allerdings als nahezu chancenlos.
Die besten Aussichten in der ersten Runde hat Marine Le Pen vom Front National. Sie könnte von der extremen Rhetorik von Donald Trump profitieren. Weil Trump mit islamfeidlichen und provokanten Sprüchen von den Amerikanern zum Präsidenten gewählt wurde, kann Le Pen darauf verweisen, dass ihre Positionen nun international hoffähig sind. Der Versuch der Ausgrenzung dürfte nach dem Trump-Sieg im keinem EU-Land außer Deutschland funktionieren, weil die meisten Länder bereits rechte Regierungen oder Regierungsbeteiligungen oberhalb der Kommunalebene kennen.
Laut Umfragen könnten sie in der ersten Runde sogar nur auf dem fünften Platz landen. Als Favorit galt bislang der konservative Kandidat François Fillon. Der ist aber wegen einer Finanzaffäre seiner Frau unter Druck geraten.