Politik

US-Arbeitsmarkt: Mehr Jobs mit schlechten Löhnen

Lesezeit: 1 min
10.03.2017 15:25
Die US-Arbeitsmarktdaten sind nicht schlecht - aber auch kein Anlass zu Euphorie: Die Amerikaner bekommen zwar neue Jobs, werden aber immer noch schlecht bezahlt. Für den nächsten Zins-Schritt dürften die Zahlen jedoch ausreichen.
US-Arbeitsmarkt: Mehr Jobs mit schlechten Löhnen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Private Unternehmen und der Staat haben in den USA im Februar insgesamt 235.000 Stellen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Die separat ermittelte Erwerbslosenquote fiel auf 4,7 Prozent. Damit herrscht zwar de facto Vollbeschäftigung - das erklärte Ziel der Notenbank. Die Federal Reserve hat für Mittwoch eine Zinserhöhung signalisiert. Es wäre die zweite binnen weniger Monate.

Allerdings ist der Aufschwung immer noch mit sehr niedrigen Löhnen verbunden.

Der Anstieg des durchschnittlichen Stundenlohns ist erneut enttäuschend: Er stieg um 0,2 Prozent und blieb damit unter den Erwartungen. Dennoch stieg der durchschnittliche Stundenlohn auf Jahresbasis um 2,8 Prozent, ebenso stieg das durchschnittliche Wochenlohn und lag damit über den Erwartungen.

Seit der Anhebung im Dezember liegt der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld in der Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent. Der Euro legte nach den Arbeitsmarktdaten zum Dollar zu. Vor der Börseneröffnung an der Wall Street zeichneten sich anziehende Kurse ab. "Eine Zinserhöhung in der kommenden Woche ist praktisch besiegelt", sagt Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein voraus.

Fed-Chefin Janet Yellen hatte einen brummenden Arbeitsmarkt als Bedingung für eine geldpolitische Straffung genannt. Begünstigt von der milden Witterung entstanden am Bau insgesamt 58.000 neue Jobs und damit so viele wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Der seit Januar regierende Präsident Donald Trump will die florierende Konjunktur mit Steuersenkungen und Investitionen noch stärker ankurbeln. Tatsächlich trug der Staat bereits im Februar zum Boom bei: Es entstanden 8000 Stellen.

Zuletzt war die Inflation noch etwas unter der von der Fed angepeilten Marke von 2,0 Prozent geblieben. Yellen dürfte daher mit Erleicherung registrieren, dass die Stundenlöhne anzogen - und zwar im Durchschnitt um 0,2 Prozent. Die Fed will erreichen, dass sich der Aufschwung auf dem Gehaltszettel der Bürger bemerkbar macht und die Inflation ansteigt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...