Politik

AfD-Chefin Frauke Petry erwägt Rückzug aus der Politik

Lesezeit: 1 min
30.03.2017 15:43
Die Chefin der AfD, Frauke Petry, denkt über einen Rückzug aus der Politik nach. Wenige Monate vor der Bundestagswahl dürfte das die Partei in Turbulenzen stürzen.
AfD-Chefin Frauke Petry erwägt Rückzug aus der Politik

[vzaar id="9725075" width="600" height="338"]

[vzaar id="9725065" width="600" height="338"]

Sechs Monate vor der Bundestagswahl denkt AfD-Chefin Frauke Petry offenbar über einen Rückzug nach. „Weder die Politik noch die AfD sind für mich alternativlos“, sagte Petry dem Tagesspiegel vom Freitag laut einer Vorabmeldung. Die 41 Jahre alte und hochschwangere Politikerin sprach von einem „enormen Kraftaufwand“ und dem „Abschied von einem geregelten Leben“ durch die Arbeit in der AfD.

„Es ist sinnvoll, ab und an das eigene Leben zu überdenken und neu zu justieren“, sagte sie der Zeitung weiter. „So halte ich das auch jetzt, nach mehr als vier Jahren in der AfD, die einen enormen Kraftaufwand bedeutet haben und den Abschied von einem geregelten Leben.“ Die Parteichefin sprach zudem davon, dass sie auf ihrem Lebensweg „immer flexibel im Kopf gewesen sei“.

Petry ist in ihrer von Flügelkämpfen geprägten Partei teilweise heftiger Kritik ausgesetzt. Auf dem Landesparteitag in Sachsen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, die Petry sichtlich emotional mitnahmen (erstes Video am Anfang des Artikels). Von ihrem sächsischen Landesverband wurde sie aber auf Platz eins der Liste für die Bundestagswahl gesetzt. In ihrer eigenen Vorstellung wirkte Petry angeschlagen und sehr defensiv (zweites Video unter dem Artikel).

Ungeklärt ist derzeit die Frage nach der bundesweiten Spitzenkandidatur der AfD. Petry will eigentlich alleinige Spitzenkandidatin werden. Dagegen gibt es aber massiven Widerstand in der Partei. Nun soll der Bundesparteitag Ende April entscheiden, ob die AfD mit einem Spitzenteam oder einem einzigen Spitzenkandidaten in die Bundestagswahl zieht.

Petrys Problem in der Partei ist ein Ermittlungsverfahren, das bei der Staatsanwaltschaft gegen sie wegen Meineids läuft. Beim Parteitag in Weinböhla äußerten Petrys Gegner die Befürchtung, dass Petry wegen des Verfahrens erpressbar sein könnte. Außerdem ist die Partei seit einiger Zeit in den Umfragen deutlich weniger erfolgreich als noch vor einigen Monaten. Die Erwartung eines zweistelligen Abschneidens ist mittlerweile eher unrealistisch. Auch die Tatsache, dass keine Partei in absehbarer Zeit mit der AfD auf absehbare Zeit kooperieren will, hat die Partei verunsichert.

Petry hatte sich vor knapp zwei Jahren nach einem internen Machtkampf an die Spitze der AfD gesetzt und damit gegen AfD-Gründer Bernd Lucke und dessen liberalen Flügel gewonnen. Unter ihrer Führung feierte die Partei teils spektakuläre Erfolge bei Landtagswahlen.

Petry hat vier Kinder aus erster Ehe mit einem Pfarrer. Ende 2016 heiratete sie den AfD-Europaabgeordneten Marcus Pretzell, der ebenfalls vier Kinder hat. Zusammen erwarten sie derzeit die Geburt ihres ersten gemeinsamen Kindes.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...