Bisher war der Nutzen von Bäumen essentiell, jedoch limitert: Schattenspender, Holzlieferant, CO2-Wandler. Das französisch-israelische Start-up Sologic hat nun weitere Variante entdeckt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Solar-Technologien und fand die Inspiration für sein neuestes Projekt im Wald. „Bäume sind ein Symbol des Lebens“, so der Gründer Michael Lasry. Ein einziger Baum bietet dabei nicht nur Platz zum Entspannen, sondern auch Unterhaltung – ein wichtiger, symbiotischer Lebensraum.
Der eTree funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Denn der etwa 4,5 Meter hohe, künstliche Baum besitzt Blätter aus Solarplatten, die tagsüber Schatten spenden, nachts jedoch der Beleuchtung dienen können. Vorbild sei dabei der Akazienbaum gewesen, der in den Savannen Afrikas, im australischen Busch und in Israel zu finden ist.
Doch der Baum kann noch mehr, so Sologic. Der 1250 Kilo schwere Baum besitzt ein eigenes WLAN, bietet USB-Anschlüsse sowie Auflademöglichkeiten, ein interaktive Plattform für die eTree-Community, einen Trinkbrunnen und sogar eine eigene Wasserversorgung für Tiere.
Während das Start-up bereits Bäume in verschiedenen Städten Israels und sogar in den USA „gepflanzt“ hat, wurde nun im französischen Nevers der europaweit erste eTree eingeweiht. Der Baum stehe für die digitale Entwicklung der Stadt, sagte Bürgermeister Denis Thuriot anlässlich der Einweihung des Solarbaums.
Das Design und Konzept von Sologic zeigt das große Vertrauen des Unternehmens in die Solarkraft. Israel ist bekannt für diese Projekte, die von Dimensionen großer Solarfelder wie um den Solarturm des Ashalim-Projekts oder kleinerer Einheiten wie eben dem eTree reichen.
Laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) könnte Solarenergie bis zum Jahr 2060 gut ein Drittel der globalen Anforderungen erfüllen, so der Bericht von 2011. Vorher müssten jedoch die politischen Weichen entsprechend gestellt werden. Bis dahin vergehe jedoch noch viel Zeit, so Lasry. Sein eTree sei das Hier und Jetzt.
Der eTree in Nevers ist der erste Baum dieser Art, der in Europa seine Wurzeln geschlagen hat. In den USA und in Israel gibt es sie bereits, auch Kasachstan soll demnächst einen Solarbaum bekommen, so die AFP. „Wir haben bereits etwa 500 Anfragen weltweit von potentiellen Kunden“, so Lasry weiter. Und „ich hoffe, ich habe bald die Möglichkeit, einen unserer eTrees in Berlin sehen zu können.“