Politik

EU beschränkt Export von Booten und Motoren nach Libyen

Lesezeit: 1 min
17.07.2017 22:45
Die EU beschränkt den Verkauf von Bootsmotoren und Schlauchbooten nach Libyen, weil diese zum Transport von Migranten genutzt werden könnten.
EU beschränkt Export von Booten und Motoren nach Libyen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU beschränkt die Ausfuhr von Schlauchbooten und Außenbordmotoren nach Libyen, um Schleusern von Flüchtlingen das Geschäft zu erschweren, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die EU-Außenminister einigten sich am Montag in Brüssel auf „Beschränkungen für den Export bestimmter Produkte nach Libyen“, die für den Menschenschmuggel eingesetzt werden könnten. In Gesprächen mit Drittstaaten soll auch geprüft werden, wie die Beschränkungen „über die EU hinaus ausgeweitet werden können“.

Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa kommen. In Italien kamen seit Jahresbeginn bereits mehr als 93.000 Menschen an. Rom sieht sich inzwischen an der Kapazitätsgrenze und droht mit der Blockade der gegenwärtige stattfindenden EU-Mission sowie mit der Weiterleitung von Migranten nach Mitteleuropa.

Die Schlepper setzen Flüchtlinge normalerweise an der libyschen Küste in Boote, die dann mit Motorbooten in Richtung internationale Gewässer geschleppt werden. Dort werden die Menschen dann ihrem Schicksal überlassen; die Schlepper spekulieren darauf, dass sie von Schiffen in der Nähe gerettet und nach Europa gebracht werden.

Mit der Entscheidung vom Montag bekämen Mitgliedstaaten eine rechtliche Grundlage, um den Export von Schlauchbooten und Außenbordmotoren nach Libyen zu verhindern, erklärte der EU-Rat. Die Beschränkungen gelten auch für Lieferungen, die nur über die EU nach Libyen laufen – also etwa für Schiffe mit solchen Ladungen, die in einem europäischen Hafen einen Zwischenstopp machen.

Die EU drohte am Montag auch Schleusern, die für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, mit möglichen Sanktionen. Die EU sei bereit, „Möglichkeiten zu prüfen, restriktive Maßnahmen“ gegen Schmuggler und Schleuser zu verhängen. Dabei würde es um ein Einreiseverbot für die Betroffenen in die EU und das Einfrieren möglicher Vermögen in die EU gehen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...