Politik

Deutsche Wirtschaft warnt Bundesregierung vor Eskalation gegen Türkei

Lesezeit: 1 min
20.07.2017 16:56
Die deutsche. Wirtschaft stellt sich auf massive Einbrüche bei den Exporten in die Türkei ein.
Deutsche Wirtschaft warnt Bundesregierung vor Eskalation gegen Türkei

Angesichts der Neuausrichtung der deutschen Türkei-Politik rechnet die Wirtschaft mit "deutlichen Einbrüchen bei den Exporten". Sollten die im Raum stehenden Maßnahmen umgesetzt werden, würden "auch die Investitionen darunter weiter leiden", erklärte der Außenhandelsverband (BGA) am Donnerstag. Die ohnehin vorhandene Unsicherheit bei deutschen Unternehmen steige angesichts der jüngsten Entwicklungen "noch einmal rapide".

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte zuvor eine "Neuausrichtung" der deutschen Politik gegenüber der Türkei angekündigt. Dazu gehört eine Verschärfung der Reisehinweise. Zudem sollen staatliche Bürgschaften bei Investitionen deutscher Unternehmer auf den Prüfstand kommen. Anlass für die Maßnahmen der Regierung sind die jüngsten Inhaftierungen von politischen Aktivisten in der Türkei.

"In der derzeitigen Lage kann man sicherlich keinem Unternehmen dazu raten, Investitionen zu tätigen", erklärte der BGA. Das sei eine "Eskalation" und "bitter für alle Beteiligten". Der Vertrauensverlust sei enorm und Vertrauen sei bei der Wirtschaft das Wichtigste.

Jedoch kommt der deutsche Außenhandel insgesamt nicht ins Wanken, wenn der Handel mit der Türkei wegfällt, wie der BGA weiter ausführte. Bei den Exporten stand das Land demnach im vergangenen Jahr auf Platz 15, bei den Importen war es Platz 16.

Insgesamt führten deutsche Unternehmen 2016 Waren im Wert von 21,9 Milliarden Euro in die Türkei aus - fast die Hälfte davon machen Autos und Maschinen aus. Die Einfuhren aus der Türkei betrugen 15,4 Milliarden Euro, der größte Posten sind hier Textilien. Die deutschen Direktinvestitionen in die Türkei betrugen 2016 laut Zahlen des türkischen Wirtschaftsministeriums rund 430 Millionen US-Dollar. Gut 6800 deutsche Firmen seien in der Türkei aktiv.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...

DWN
Technologie
Technologie Patentamt: Deutsche Industrie macht Tempo bei KI-Entwicklung
18.03.2024

Vom Patentamt kommen gute Nachrichten: Industrie und Wissenschaft in Deutschland machen in Forschung und Entwicklung deutlich mehr Tempo...