Gemischtes

Audi startet weltweit Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen

Lesezeit: 1 min
21.07.2017 17:44
Nach Daimler und BMW hat Audi seinen Kunden die Nachrüstung hunderttausender Diesel-Fahrzeuge angeboten.
Audi startet weltweit Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der deutsche Autobauer Audi will angesichts der Diskussion um Diesel-Fahrverbote bis zu 850.000 Fahrzeuge in Europa und anderen Ländern kostenlos nachrüsten. Über ein Softwareupdate soll das „Emissionsverhalten“ von Sechs- und Achtzylinder-Dieselmotoren der Abgasnormen Euro-5 und Euro-6 verbessert werden, wie die VW-Tochter am Freitag in Ingolstadt der dpa zufolge mitteilte. Das Update soll für die Kunden in Europa sowie anderen Märkten außerhalb der USA und Kanada verfügbar sein.

„Damit will Audi dazu beitragen, die Gesamtemissionen in den Innenstädten zu reduzieren“, hieß es vom Unternehmen. Der Service gelte auch für Modelle der Marken Porsche und Volkswagen, die mit baugleichen Motoren ausgerüstet sind. Am Dienstag hatte bereits Daimler in Stuttgart angekündigt, europaweit drei Millionen Dieselfahrzeuge in Europa nachrüsten zu wollen. Die zwei Autohersteller gehen damit in Vorlage für den „Dieselgipfel“ von Industrie und Autoherstellern am 2. August.

Audi stand in den vergangenen Wochen unter Druck der heimischen CSU: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte dem Unternehmen „illegale Abschaltvorrichtungen“ bei 24.000 Oberklasseautos vorgeworfen – nachdem Audi selbst die Überschreitung der Grenzwerte gemessen und den Behörden gemeldet hatte. Und in München verlangten Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Kabinett die kostenlose Umrüstung von Euro-5 Dieselmotoren für die deutschen Kunden. Die Ankündigung des Ingolstädter Autoherstellers geht nun über diese Forderung hinaus.

Konkurrent BMW hingegen bleibt bei der ursprünglichen Offerte, Euro-5-Motoren in Deutschland für die Kunden kostenlos nachzurüsten. Der Münchner Autohersteller geht von „mindestens 350.000 Fahrzeugen“ aus, die nachgerüstet werden können, wie ein BMW-Sprecher sagte. Bei der Nachrüstung handle es sich nicht um einen Rückruf, betonte ein zweiter Sprecher des Unternehmens, sondern um eine freiwilliges Angebot für die Kunden.

Auch Audi betonte, die nun angebotene Umrüstung sei freiwillig und bestehe auch aus bereits zugesagten Maßnahmen. Audi-Chef Rupert Stadler und sein Vorstand sind von mehreren Seiten unter Beschuss. Die Absatzzahlen steigen nicht mehr so schnell wie in früheren Jahren, außerdem hatte Stadler Dobrindt nach dessen Kritik seinerseits politische Profilierung vorgeworfen. Das passte wiederum der VW-Spitze in Wolfsburg nicht. Der Audi-Betriebsrat ist ebenfalls unzufrieden, dessen Vorsitzender Peter Mosch hatte der Unternehmensleitung bei einer aufsehenerregenden Betriebsversammlung in Ingolstadt kürzlich „fehlende Strategie vorgeworfen“.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut: „Homeoffice könnte Büroflächenbedarf senken“
19.03.2024

Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo-Instituts und des...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...