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US-Außenminister Rex Tillerson ist laut seinem Ministerium nicht amtsmüde: Eine Sprecherin wies am Dienstag einen Medienbericht zurück, wonach Tillerson das Handtuch werfen will. Der Sender CNN hatte berichtet, Tillerson habe seinem engsten Umfeld anvertraut, er erwäge einen Rücktritt bis zum Jahresende. "Das ist falsch", sagte Außenamtssprecherin Heather Nauert bei einer Pressekonferenz. Tillerson habe sich klar geäußert und gesagt, dass er im Außenministerium bleiben wolle. "Wir haben noch viel zu tun", sagte Nauert.
Auf die Frage, warum Tillerson in den vergangenen Tagen nicht im Ministerium zu sehen war, sagte Nauert, er habe "nur etwas Urlaub" genommen. Tillerson habe sehr viel gearbeitet. Er sei von einer großen Reise zurückgekehrt, die ihn zum G20-Gipfel in Deutschland sowie in die Ukraine, die Türkei und in die Golfstaaten geführt habe.
Der 65-Jährige hatte nach seiner Rückkehr nach Washington am 13. Juli gesagt, er sei "müde". Er hatte auch eingeräumt, dass sein Leben als Manager des Ölkonzerns Exxon "leichter" gewesen sei als das des Außenministers, weil er in seiner früheren Funktion derjenige gewesen sei, "der die letzte Entscheidung traf".
CNN berichtete am Dienstag, dass Tillerson sogar erwäge, schon vor dem Jahresende zurückzutreten. Allerdings nannte der Sender nur anonyme Quellen.
Tillerson hat die schwierige Aufgabe, die alten Seilschaften aus der Clinton-Zeit durch neue Mitarbeiter zu ersetzen. Eine Maßnahme soll die radikale Verschlankung der aufgeblähten Behörde sein. Tausende Mitarbeiter werden ihren Job verlieren. Allerdings bleibt da Ministerium nach Aussage von Nauert die größte politische Einheit der Welt, die Geld verteilt. Der Umbau könnte allerdings der Grund sein, warum Tillerson-Gegner die Gerüchte über seinen Rücktritt lancieren. Viele Mitarbeiter im Außenamt haben eine gewisse Nähe zu Geheimdiensten und sind daher an einem Scheitern der Regierung Trumps interessiert.
Tillerson könnte jedoch auch Probleme mit der sich abzeichnenden Anti-Russland-Politik haben: Der Kongress verabschiedete schärfere Sanktionen gegen Russland, die auch US-Konzerne betreffen werden. Außerdem will der Sonderbeauftragte Volker Waffen in die Ukraine liefern. Beide Maßnahmen werden zu einer Verhärtung der russischen Positionen führen. Tillerson hatte als ExxonMobile-Chef enge Kontakt zur russischen Führung und lehnt eine Auseinandersetzung mit Moskau ab.