Russland will Saudi-Arabien offenbar für einen dauerhaften Waffenstillstand in Syrien gewinnen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte bei einem Besuch in Saudi-Arabien, die Saudis hätte ihre Bereitschaft signalisiert, bei der Stabilisierung der Waffenstillstandszonen mitzuwirken. Lawrow sagte, er hoffe, dass bei der in der kommenden Woche stattfindenden Gesprächsrunde in Astana eine vierte Deeskaltionszone um Idlib eingerichtet werden könnte. In Idlib sind vor allem Söldner der al-Kaida konzentriert, die sich wegen des syrischen Vormarschs aus anderen Regionen dort zusammengezogen hatten. Die Saudis haben bisher zahlreiche Söldner-Truppen unterstützt, um den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen. US-Präsident Donald Trump hatte bei einem Treffen mit den Golfstaaten gefordert, dass alle Staaten die Unterstützung für Terroristen einstellen müssten. Die USA selbst haben ihre Waffenlieferungen an von der CIA geführte Söldner eingestellt.
Der saudische Außenminister Adel al-Jubeir sagte laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, dass sein Land die Friedensbemühungen Russlands unterstützen würde. Das Ziel sei ein Ende der Kampfhandlungen und eine Wiederaufnahme der UN-Friedensgespräche in Genf.
Lawrow sagte, dass Russland gegen eine Aufteilung Syriens sei. Eine dauerhafte Präsenz ausländischer Militärkräfte in den Deeskalationszonen sei nicht vorgesehen.
Russland hat den Saudis offenbar angeboten, wirtschaftlich zusammenzuarbeiten. Lawrow sagte laut TASS, dass die beiden Staaten in den "Bereichen Energie, Industrie, Landwirtschaft und anderen vielversprechenden Sektoren sowohl in Russland als auch in Saudi-Arabien", zusammenarbeiten wollen. Der saudische König Salman habe ihm das diesbezügliche Interesse Saudi-Arabiens bekundet.