Politik

Vier Finanzminister bewerben sich um Führung der Eurogruppe

Lesezeit: 1 min
30.11.2017 16:26
Finanzminister aus vier Ländern bewerben sich um den Posten des Eurogruppen-Vorsitzenden.
Vier Finanzminister bewerben sich um Führung der Eurogruppe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Harter Wettstreit um die Führung der Eurogruppe: Portugal, Lettland, Luxemburg und die Slowakei haben sich um die Leitung der Schaltstelle der 19 Länder der Währungsunion beworben. Wie ihre Regierungen am Donnerstag mitteilten, gehen der portugiesische Finanzminister Mário Centeno, der Slowake Peter Kazimir und der Luxemburger Pierre Gramegna ins Rennen. EU-Kreisen zufolge bewirbt sich auch die lettische Finanzministerin Dana Reizniece-Ozola um die Nachfolge von Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem, berichtet AFP.

Die Frist für Bewerbungen zur Leitung des monatlich tagenden Gremiums der Finanzminister der Währungsunion war am Donnerstagmittag ausgelaufen. Der Niederländer Dijsselbloem ist sei Januar 2013 Präsident der Eurogruppe. Die zweite Amtszeit des Sozialdemokraten läuft am 13. Januar aus.

Am Montag soll beim Treffen der Finanzminister der Eurozone ein Nachfolger gewählt werden. Nach Dijsselbloems Einladungsschreiben ist eine einfache Mehrheit nötig. Dies wären bei 19 Euro-Staaten zehn Stimmen.

Der Volkswirt Centeno arbeitete zunächst für die portugiesische Zentralbank und führt seit November 2015 das Finanzministerium in Lissabon. Mit dem 50-jährigen Sozialdemokraten würde erstmals ein Vertreter eines ehemaligen Krisenlands die Führung der Eurogruppe übernehmen.

Portugals Regierungschef Antonio Costa sagte am Rande des EU-Afrika-Gipfels in der Elfenbeinküste, sein Land habe „eine ganze Reihe von Unterstützern“ unter den anderen Mitgliedstaaten. Dabei gehe es um Regierungen „aus unterschiedlichen Regionen Europas und unterschiedlichen Parteifamilien“.

Die Lettin Reizniece-Ozola gehört der kleinen Mitte-Rechts-Partei „Für Lettland und Ventspils“ an, die zum regierenden „Bündnis der Grünen und Bauern“ in dem Balten-Staat gehört. Die 36-Jährige hat Wirtschaft und Management studiert. Sie ist seit Februar 2016 Finanzministerin und trägt den Titel einer internationalen Schach-Großmeisterin.

Gramegna wurde im Dezember 2013 Finanzminister Luxemburgs. Seine Karriere begann er als Diplomat. Zwischen 2003 und 2013 leitete er Luxemburgs Handelskammer. Nach Jean-Claude Juncker (2005 bis 2013) wäre der 59-jährige Liberale der zweite Luxemburger auf dem Posten.

Der 49-jährige Kazimir ist seit 2012 Finanzminister der Slowakei. Der Sozialdemokrat gehört damit schon zu den dienstältesten Mitgliedern der Eurogruppe und hat weite Teile der Griechenlandkrise hautnah erlebt. Kazimir schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe den „Ehrgeiz“ auf eine Integration der Mitglieder und Nicht-Mitglieder der Währungsunion hinzuarbeiten und „Brücken zu bauen“.

Europas Sozialdemokraten wollen den Spitzenposten unbedingt für sich verteidigen, denn es ist ihr einziger in der EU. Kommission, Europaparlament und EU-Rat der Mitgliedstaaten werden von Vertretern der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) geführt. Aus Kreisen der konservativen spanischen Regierung hieß es, Madrids Minister Luis de Guindos habe sich nicht beworben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...