Finanzen

Bitcoin-Kurs fällt unter Marke von 10.000 Dollar

Lesezeit: 2 min
17.01.2018 14:09
Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin hat bei seiner Talfahrt die Marke von 10.000 Dollar erreicht.
Bitcoin-Kurs fällt unter Marke von 10.000 Dollar

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Krypto  
China  

Wie gewonnen, so zerronnen: Wegen der ungewissen Zukunft des Handels mit Krypto-Währungen rutschte der Bitcoin-Kurs an der weltgrößten Börse Bitstamp am Mittwoch unter die psychologisch wichtige 10.000er Marke und verlor mehr als 13 Prozent auf 9.853 Dollar. Am Dienstag war die Cyber-Devise, die kurz vor Weihnachten noch doppelt so viel gekostet hatte, zeitweise um mehr als ein Viertel eingebrochen. Damit hat der Bitcoin seit dem 18. Dezember rund 50 Prozent an Wert verloren.

Im vergangenen Jahr hatte der Bitcoin seinen Wert verfünfundzwanzigfacht und sich Ende Dezember der Marke von 20.000 Dollar genähert. Der Höhenflug habe „eindeutig eine erhebliche spekulative Komponente“ gehabt, sagte Analyst Craig Erlam von Oanda Trading. Der jetzige Kurssturz werde „sehr entmutigend“ für diejenigen sein, die angenommen hätten, mit der Digitalwährung schnell zu Geld kommen zu können.

„Es herrscht eine Menge Panik am Markt“, sagte Charles Hyter, Gründer des Branchendienstes Cryptocompare. „Die Leute versuchen, um jeden Preis aus Krypto-Währungen auszusteigen.“ Auslöser des aktuellen Ausverkaufs seien Pläne einiger Staaten, den Handel mit Bitcoin & Co. einzudämmen, sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. „Chinesische und südkoreanische Regulierungsbehörden spielen derzeit mit dem Geduldsfaden der Anleger. Bis die Regierungen der asiatischen Cyberwährungshochburgen die Katze aus dem Sack lassen, dürfte noch Zeit verstreichen. Bis dahin stehen die Börsenampeln vorerst auf Rot.“

Auch nach Einschätzung von Shuhei Fujise, dem Chef-Analysten des auf virtuelle Währungen spezialisierten Research-Hauses Alt Design, stehen den digitalen Talern schwere Wochen bevor. Bei dem G20-Gipfel im März könnten strengere Regeln für den Handel mit Krypto-Währungen Thema sein. Für Steven Englander, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Rafiki, ist der Markt an einem kritischen Punkt angelangt. „Kryptowährungsanleger müssen entscheiden, ob sie Bitcoin aufgeben, weil die Währung wegen ihrer technischen Beschränkungen von besseren Produkten verdrängt wird oder ob sie darauf setzen, dass Bitcoin trotzdem gedeihen kann.“

Einer der Kritikpunkte an Bitcoin ist die rechen- und zeitintensive Verarbeitung von Transaktionen. Konkurrenten wie Ethereum oder Ripple punkten aber nicht nur mit höherer Geschwindigkeit. Ihre Software dient gleichzeitig als Technologie-Plattform, die mehr bietet als reinen Geld-Transfer. Dem Sog des fallenden Bitcoin-Preises könnten sich diese Krypto-Währungen dennoch nicht entziehen. Ethereum verbilligte sich laut dem Branchendienst CoinMarketCap.com am Mittwoch um 16 Prozent auf 904 Dollar. Der Ripple-Index, der den Preis der gleichnamigen Cyber-Devise widerspiegelt, brach sogar um 27 Prozent ein. Am Dienstag hatte er ähnlich viel verloren. Damit notiert er aber immer noch fast fünf Mal so hoch wie Anfang Dezember.

Christopher Keshian, Mitgründer des auf Cyber-Devisen spezialisierten Dachfonds Apex, mahnte allerdings zur Besonnenheit. „Die Kursausschläge von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen sind ein erwartbarer und wichtiger Teil der Reise zu einer ausgewachsenen Anlageklasse.“ Allen Schwankungen zum Trotz werde der Bitcoin-Kurs in den kommenden Monaten steigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...