Hacker haben bei einem Angriff auf eine russische Bank im vergangen Jahr einen Millionenbetrag erbeutet. Insgesamt hätten sie mit Hilfe des internationalen Zahlungssystems Swift 339,5 Millionen Rubel – umgerechnet fast fünf Millionen Euro - gestohlen, teilte die russische Zentralbank am Freitag mit.
Die Hacker haben den Angaben zufolge die Kontrolle über einen Computer in dem Geldhaus übernommen und dann das Swift-System genutzt, um die Summe auf ihre Konten zu transferieren. Den Namen des Instituts nannte die Zentralbank nicht.
Vor Kurzem erst wurde bekannt, dass Russland an einem alternativen System zu Swift für den Fall arbeitet, dass es daraus ausgeschlossen wird.
Der Fall weckt Erinnerungen an den spektakulären Beutezug von Hackern in Bangladesch im Februar 2016. Damals stahlen Cyber-Kriminelle bei der Notenbank des Landes umgerechnet 81 Millionen Dollar. Sie nutzten dafür ebenfalls Swift. Swift-Zahlungssysteme werden von rund 11.000 Instituten in 200 Ländern genutzt.
Eine Sprecherin von Swift lehnte eine Stellungnahme zu dem konkreten Fall in Russland ab. Würden solche Fälle berichtet, biete Swift entsprechende Unterstützung an, um die Sicherheit der Systeme wiederherzustellen, sagte sie lediglich. Im vergangenen Dezember hatte die hinter Swift stehende Gesellschaft in einem Brief an Kunden vor der zunehmenden Gefahr von Hackerangriffen gewarnt.