Finanzen

Sanktionen lösen Panik-Käufe bei Aluminium aus

Lesezeit: 1 min
13.04.2018 17:06
Die Sanktionen gegen den russischen Aluminiumkonzern Rusal haben dazu beigetragen, dass die Preise für das Metall stark steigen.
Sanktionen lösen Panik-Käufe bei Aluminium aus

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Die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland haben den Weltmarktpreis für Aluminium am Donnerstag auf den höchsten Stand seit März 2012 getrieben. Am Nachmittag stieg der Preis für eine Tonne Aluminium zur Auslieferung in drei Monaten an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2.331 US-Dollar je Tonne. Das waren 3,6 Prozent mehr als am Vortag. Dies war der siebte Tag mit Kursanstiegen in Folge, welcher zu einem Anstieg von insgesamt 14 Prozent geführt hatte. Am Freitag sanken die Preise leicht auf etwa 2.295 Dollar je Tonne.

Von den US-Sanktionen sind auch der russische Aluminiumproduzent Rusal und dessen größter Anteilseigner, der Oligarch Oleg Deripaska, betroffen. Dies lässt Anleger fürchten, dass es zu einem Mangel an Aluminium auf dem Weltmarkt kommen könnte, weshalb sie sich derzeit mit mit Zukäufen absichern.

Die hohe Nachfrage nach Aluminium hat auch dazu geführt, dass sich Vorprodukte wie Bauxit und Aluminiumoxid stark verteuert haben. Wie die Financial Times berichtet, haben sich die Notierungen für Aluminiumoxid – ein Pulver, welches zur Herstellung von Aluminium benötigt wird – in den vergangenen sieben Tagen seit Bekanntgabe der US-Sanktionen um rund ein Drittel erhöht.

Die FT zitiert einen Händler: „Es finden derzeit Panikkäufe bei Aluminiumoxid statt. Es wirkt wie ein Herdenverhalten.“ Händler rechneten demnach damit, dass die Preise weiter steigen werden.

Rusal ist nicht nur der weltweit größte Aluminiumhersteller außerhalb Chinas, sondern auch einer der weltgrößten Hersteller von Aluminiumoxid. Etwa 7 Prozent des globalen Angebots an Aluminiumoxid entfallen auf den russischen Konzern, welcher über Werke in Irland und Jamaica verfügt.

Die starken Preissteigerungen bei Aluminiumoxid basieren neben den Sanktionen gegen Rusal auf einer erzwungenen Produktionsbegrenzung im weltgrößten Werk in Brasilien. Im Februar verfügte die brasilianische Umweltaufsicht, dass der Betreiber Norsk Hydro die Produktion um die Hälfte reduziert, weil während schwerer Regenfälle offenbar giftige Substanzen aus dem Werk austraten und das Trinkwasser der Umgebung kontaminierten.

Auch US-amerikanische Unternehmen könnten zu den Leidtragenden der neuen Sanktionen gehören. Der Aluminiumpreis stieg bereits vor Bekanntgabe der Strafmaßnahmen auf den höchsten Stand seit 2015, nachdem die Regierung Zölle in Höhe von 10 Prozent auf Importe erhoben hatte.


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