Politik

IS zerstört Weizenfelder und Stromleitungen in Syrien und im Irak

Lesezeit: 2 min
02.06.2018 23:32
Die Terror-Miliz IS ist nicht besiegt. Sie verlagert ihre Tätigkeit auf Sabotage gegen die Infrastruktur in Syrien und im Irak.
IS zerstört Weizenfelder und Stromleitungen in Syrien und im Irak

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Zum dritten Mal in zwei Wochen haben die irakischen Streitkräfte die Positionen der Terror-Miliz ISIS in Syrien angegriffen. Die Angriffe fanden zwischen Al Qaim und Abu Kamal statt.

Nach Angaben der irakischen Miliz „Popular Mobilization Units” (Hashd Al-Sha'abi), die sich aus Schiiten, Jesiden und Sunniten zusammensetzt, fanden Kampfhandlungen in der syrischen Stadt Al-Dashayshah statt, die an die irakische Al-Anbar-Provinz grenzt. Die ISIS-Kämpfer sollen versucht haben, das schlechte Wetter zu ausnutzen, um in den Irak zu gelangen. Zuvor kamen Berichte auf, wonach ISIS die syrische Armee (SAA) an mehreren Frontabschnitten attackiert haben soll. Offenbar mussten die irakischen Kräfte eingreifen, um ISIS zurückzuschlagen.

Nach Informationen des Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center konzentriert sich die Terror-Miliz ISIS mittlerweile auf die Zerstörung von Weizenfeldern und die syrisch-irakische Infrastruktur. Das Center berichtet: „Am 24. Mai 2018 sperrten ISIS-Kämpfer das Stromnetz, das die Städte Hawija, Tikrit und Baiji mit Strom versorgte, nachdem ihre Kämpfer zwei Hauptleitungen angegriffen hatten. Ein technisches Team der irakischen Armee konnte nur eine der Stromleitungen reparieren, die Tikrit mit Strom versorgen (...). Nach Angaben von Ahmad al-Zarkoushi, Direktor des Al-Saadiya-Distrikts (etwa 60 km nordöstlich von Baqubah), versuchten ISIS-Kämpfer, Weizen anzuzünden. Die irakischen Sicherheitskräfte und die Popular Mobilization Units konnten zusammen mit Zivilisten und Feuerwehrleuten innerhalb kurzer Zeit das Feuer löschen.”

Al Monitor führt aus: „Die internationale Anti-IS-Koalition, die Kurden-Miliz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) und die irakischen Streitkräfte arbeiten bei der Operation zusammen. ,In der vergangenen Woche beendete die SDF die erste Phase der Operation Roundup, die in der Räumung von Baghuz, dem südöstlichsten Dorf entlang des mittleren Euphrat-Flusstals nahe der syrisch-irakischen Grenze, endete’, sagte Oberst Sean Ryan, US-Sprecher der Anti-IS-Koalition, Al-Monitor am 30. Mai (...). Er wies darauf hin, dass die Operation eine effektive Koordinierung mit den irakischen Sicherheitskräften auf der anderen Seite der Grenze gezeigt habe. Es gibt jedoch Befürchtungen, dass die Offensive dazu führen könnte, dass einige ISIS-Kämpfer in den Irak fliehen und dass – sobald der Kampf gegen ISIS vorbei ist – Spannungen zwischen Gruppen, die bisher zusammengearbeitet haben, zu bewaffneten Konflikten führen können”. Insbesondere die Spannungen zwischen Arabern und Kurden könnten nach Beendigung der Anti-ISIS-Operationen zunehmen, so Al-Monitor. „Jetzt finden Kämpfe in der Nähe der irakisch-syrischen Grenze statt. Wir, als irakische Sicherheitskräfte, sowohl die 8. Division der irakischen Armee als auch die lokalen PMUs, haben keinen Befehl, nach Syrien zu kommen”, so Oberst Moussa Hamad al-Karbouly von der Miliz Hashd Al-Sha'abi.

Auch ein Staudamm, den die Türkei am Tigris errichtet hat, bereitet dem Irak Sorgen. Mehrere Quellen berichteten, dass der Damm bei Ilisu den Tigris ausgetrocknet habe und weite Teile des Ackerlandes daher unfruchtbar gemacht habe. Der irakische Wasserminister sagte jedoch laut der kuwaitischen Nachrichtenagentur KUNA, dass die Trockenheit mit dem Mangel an Regen und nicht mit den türkischen Aktivitäten zusammenhänge. Dennoch werde er mit der Türkei und dem Iran darüber sprechen, welche Folgen der Staudamm auf die Wasserversorgung des Irak haben werde.

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