Der Online-Bezahldienstleister PayPal hat den kalifornischen Betrugspräventions-und Risikomanagement-Spezialisten „Simility“ übernommen. Das berichtet die New York Times. Der in bar entrichtete Kaufpreis für das High-Tech-Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley betrug 120 Millionen Dollar, wobei die Transaktion Ende des dritten Quartals dieses Jahres abgeschlossen werden soll. Dann wird PayPal seinen Kunden die Dienste von Simility zur Verfügung stellen. Simility entwickelt künstlich intelligente (KI) Software, die Online-Händlern die Identifizierung von Betrügern erleichtert. Die Software werde es kleinen Online-Händlern ermöglichen, Sicherheits-Standards einzurichten, die denen der großen Handels-Plattformen in nichts nachstehen, sagte PayPals Chief-Operating-Officer Bill Ready.
PayPal, das einen Jahresumsatz von mehr als elf Milliarden Dollar erzielt, befindet sich seit einiger Zeit auf Expansionskurs, wobei die Übernahme von Simility ist die vierte innerhalb von nur einem Monat ist. Der größte Zukauf war der des schwedischen Bezahldienstleisters iZettle im Mai, der PayPal 2,2 Milliarden Dollar wert war.
Um weiter expandieren zu können, benötigt PayPal das Vertrauen seiner rund 200 bis 300 Millionen Kunden. Der Online-Handel gilt vor allem in den USA als eher unsicheres Geschäft – allein 2017 nahm die Zahl der Betrugsdelikte hier laut einer Studie um rund ein Drittel zu. Das ist der Grund, warum PayPal verstärkt digitale Sicherheitssysteme anbietet.
Diese Sicherheitssysteme bieten Schutz gegen Betrüger – nicht jedoch gegen die Behörden. Der Einsatz der Systeme hinterlässt im Netz nämlich Spuren. Und diese Spuren sind von Regierungsstellen mit Hilfe fortgeschrittener Technik nachvollziehbar. Der Einsatz von Betrugspräventions-Software erleichtert es staatlichen Stellen also, einen Einblick in die Kaufgewohnheiten der Bürger zu erhalten. Und es macht es dem Finanzamt leichter, alle finanziellen Transaktionen zu überwachen.
***
Weitere interessante Artikel zum Thema Technologie finden Sie im Tech-Report der DWN.