Die US-Regierung sei offen dafür, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Freitag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Unser Ziel ist es nicht, Rusal aus dem Geschäft zu drängen", fügte er hinzu. Das Unternehmen sei wichtig für den globalen Aluminium-Markt. Rusal habe sich die USA gewandt, um von den Strafmaßnahmen gegen Russland ausgenommen zu werden. "Wenn wir eine akzeptable Lösung finden können, ist das unser Ziel", sagte Mnuchin. Zuletzt mehrten sich die Signale, dass die USA den von den Sanktionen schwer getroffenen Konzern entasten könnten, nachdem er der Regierung von Präsident Donald Trump entgegengekommen und es auch zu Verwerfungen am globalen Aluminiummarkt gekommen war.
Die Strafmaßnahmen gelten seit Anfang April. Demnach dürfen Rusal-Kunden, die in den USA engagiert sind, Russlands Branchenprimus künftig kein Aluminium mehr abkaufen. Dies führte dazu, dass die Alu-Preise in die Höheschossen, was länderübergreifend Alarmrufe aus der Industrie auslöste, auch von US-Unternehmen wie Boeing. Hintergrund der Sanktionen sind Vorwürfe, Russland habe sich in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt. Ihr Ziel sind Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie etwa Rusal-Haupteigner Oleg Deripaska. Er war im Mai aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten, um die US-Regierung zu besänftigen. Derzeit lotet er Optionen aus, um seine Kontrolle über Rusal weiter zu reduzieren.