Der in Deutschland entwickelte, mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattete Roboter CIMON (Crew Interactive Mobile Companion) unterstützt seit Juni die Astronauten auf der ISS. Der Roboter hat Form und Ausmaße eines Medizinballs, wiegt fünf Kilogramm und kann sehen, hören, verstehen und sprechen. Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem, Fotos zu machen, den Astronauten bei Bedienungs- und Reparaturarbeiten als digitale Datenbank zu dienen und sie bei Experimenten durch die vielfältigen komplexen Schritte zu navigieren.
Darüber hinaus dient er als Sozialpartner. Judith-Irina Buchheim von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), welche an der Entwicklung von CIMON beteiligt war, sagt: „Unsere Studien zeigen, dass ein Aufenthalt in der Schwerelosigkeit die Funktion des Immunsystems der Astronauten signifikant beeinträchtigen kann. Stress ist dabei ein wesentlicher Einflussfaktor.“ Weil die Erledigung von anstrengenden Aufgaben zusammen mit einem Kollegen als weniger stressig empfunden werde, stelle die Zusammenarbeit mit CIMON für den jeweiligen Astronauten eine deutliche psychische Entlastung dar, so Buchheim weiter.
In Auftrag gegeben wurde CIMON vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gebaut und entwickelt wurde der Roboter von Airbus in Friedrichshafen und Bremen. Seine KI stammt von IBM. Unter anderem wurde sie mit Stimmproben und Fotos von Alexander Gerst trainiert und mit den Bauplänen der ISS sowie mit den auf ihr üblichen Ablaufprozeduren vertraut gemacht.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst wurde am 6. Juni mit einer Sojus-Rakete zur ISS gebracht und wird dort – mit fünf anderen Astronauten – bis zum 12. Dezember dieses Jahres bleiben. Ab August wird der 42-jährige promovierte Geophysiker als erster Deutscher überhaupt die Leitung eines ISS-Teams übernehmen. Die ISS umrundet in einer Höhe von rund 300 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von circa 23.000 Stundenkilometern pausenlos die Erde.
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