Gemischtes

Neuwagen-Markt: Zahl der Zulassungen geht deutlich zurück

Lesezeit: 1 min
05.08.2018 21:46
Die Zahl der Neuzulassungen geht deutlich zurück.
Neuwagen-Markt: Zahl der Zulassungen geht deutlich zurück

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die deutschen Autobauer werden in den nächsten zwölf Monaten deutlich weniger Autos verkaufen. Das geht aus dem aktuellen Rabatt-Index hervor, den das vom Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer geleitete CAR-Center der Universität Duisburg-Essen jeden Monat herausgibt. Von 2006 bis 2017 wurden in Deutschland pro Halbjahr im Durchschnitt 1,62 Millionen Autos verkauft. 2017 waren es pro Halbjahr 1,72 Millionen Autos. Im ersten Halbjahr 2018 waren es 1,84 Millionen. Im zweiten Halbjahr 2018 werden es nach Berechnungen des CAR-Centers nur noch knapp 1,56 Millionen sein. Und im ersten Halbjahr 2019 wird die Zahl auf 1,545 Millionen sinken.

Der Grund für den Verkaufsrückgang ist die deutlich gesunkene Zahl an Kaufanreizen. Im August 2017 fluteten die Autobauer den Markt mit Abwrack-, Umwelt- und Eintauschprämien. Die Zahl dieser Prämien, diverser Rabatte und anderer Sonderaktionen hatte sich bis einschließlich Juni 2018 auf insgesamt 561 summiert. Im Juli fielen 90 davon weg, was einem Minus von 16 Prozent entspricht. Mit dem Abbau weiterer Anreize ist zu rechnen.

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Prämien und Sonderaktionen auf die Zahl der Verkäufe einen äußerst starken Einfluss haben. Das extremste Beispiel war die von der Bundesregierung eingeführte Abwrackprämie im Jahr 2009. Im zweiten Halbjahr 2008 wurden nur knapp 1,47 Millionen Autos verkauft. Im ersten Halbjahr 2009, nach Einführung der Abwrackprämie, schossen die Verkaufszahlen auf 2,059 Millionen in die Höhe – eine Steigerung von fast genau 40 Prozent sowie die höchste Zahl von verkauften Autos aller Halbjahre des Untersuchungszeitraums 2006 bis 2018. Nach dem Wegfall der Abwrackprämie fielen die Verkaufszahlen wieder drastisch, zumal der Markt gesättigt war – die Verkaufszahlen in den beiden Halbjahren 2010 betrugen jeweils unter 1,5 Millionen Stück.

„Der Boom der letzten Monate wurde mit hohen Rabatten erkauft“, heißt es in einer Analyse des CAR-Centers. Durch die hohen Verkaufszahlen der vergangenen zwölf Monate sei der Automarkt zu großen Teilen „gesättigt“. Dudenhöffer und sein Co-Autor Karsten Neuberger drücken es plastisch aus: „Auf die Partylaune folgt der Kater.“

Die hohe Zahl an Prämien, Rabatten und Sonderaktionen waren im Zuge des Dieselskandals von VW losgetreten worden. Die Wolfsburger zahlten Neuwagenkäufern für ihre alten Fahrzeuge Abwrackprämien von bis zu 10.000 Euro. Um keine Marktanteile an Volkswagen zu verlieren, hatten sich die anderen Autobauer genötigt gesehen, ihrerseits hohe Anreize zu gewähren.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...