In China kann die staatliche Investment-Holding der westchinesischen autonomen Region Xinjiang ihre Schulden nicht mehr bedienen. Die Sixth Agriculture State-Owned Assets Management Co kann demnach Anleihe-Schulden in Gesamthöhe von 500 Millionen Yuan (etwa 63 Millionen Euro) nicht mehr begleichen, berichtet die Financial Times.
Beobachter werten dies als Anzeichen dafür, dass die Zentralregierung in Peking staatliche Unternehmen und Investment-Vehikel künftig nicht mehr bedingungslos vor einer Insolvenz bewahren wird.
Hintergrund für die Pleite sind Bestrebungen der Regierung, eine exzessive Schuldenaufnahme durch Unternehmen, Haushalte und Provinzen zu verhindern. Für die Provinzen gelten beispielsweise Schulden-Obergrenzen, welche allerdings durch regionale Investment-Holdings wie die Sixth Agriculture State-Owned Assets Management teilweise umgangen werden können.
Vor wenigen Tagen hatte erstmals ein großer Konzern des Landes seine Ausstände nicht mehr begleichen können. Dem Internationalen Währungsfonds zufolge waren die Verbindlichkeiten der Provinzen zwischen 2013 und 2017 von 27 Prozent der Wirtschaftsleistung auf rund 45 Prozent gestiegen.