Politik

Kein Rückzug: Tesla bleibt an der Börse

Lesezeit: 1 min
26.08.2018 00:24
Tesla gibt seine Pläne zum Rückzug von der Börse auf.
Kein Rückzug: Tesla bleibt an der Börse

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der US-Elektroautobauer Tesla bleibt nun doch an der Börse. Er habe die 72 Milliarden Dollar schweren Pläne für einen Rückzug vom Aktienmarkt aufgegeben, teilte Konzernchef Elon Musk am Freitagabend in einem Internetblog mit. Zahlreiche Anteilseigner hätten ihm von einem Börsenabschied abgeraten. Zudem sei eine solche Transaktion zeitaufwendiger und schwieriger als zunächst gedacht. Man müsse sich aber darauf konzentrieren mit der Produktion voranzukommenn und profitabel zu werden. Musk hatte vor gut zwei Wochen mit der überraschenden Twitter-Ankündigung, er erwäge das kalifornische Unternehmen von der Börse zu nehmen, für großen Wirbel gesorgt. Anleger wurden aufgeschreckt, es kam zu starken Kursausschlägen. Dies rief auch die US-Börsenaufsicht auf den Plan.

Obwohl die Mehrheit der Aktionäre, mit denen er gesprochen habe, Tesla auch nach einem Börsenabschied die Treue versichert habe, sei bei ihm als Botschaft angekommen "bitte tun sie das nicht", erläuterte Musk. So hätten ihn etwa zahlreiche institutionelle Anleger darauf hingewiesen, dass es ihnen regulatorische Vorgaben Probleme bereiten könnte. "Ich wusste, dass der Prozess des Börsenrückzugs eine Herausforderung sein würde. Aber es ist klar, dass er noch zeitaufwendiger und anstrengender sein würde, als ursprünglich angenommen." Dies sei aber ein Problem, weil Tesla sich unbedingt darauf konzentrieren müsse, die Produktion des Hoffnungsträgers Modell 3 zu beschleunigen und profitabel zu werden.

Der Verwaltungsrat teilte mit, Musk habe das Führungsgremium am Donnerstag nach einer Erläuterung der Sachlage darüber informiert, dass er es unter Berücksichtigung aller Faktoren für den besseren Weg halte, Tesla an der Börse zu lassen. Der für die Prüfung der Rückzugspläne gegründete Vorstandsausschuss sei daher aufgelöst worden.

Damit vollzieht das Unternehmen einen erstaunlichen Kurswechsel. Musk hatte am 7. August über seinen privaten Twitter-Account angekündigt, er erwäge, Tesla zu einem Börsenwert von 72 Milliarden Dollar und 420 Dollar je Anteilsschein vom Aktienmarkt zu nehmen. Die Finanzierung dafür sei gesichert. Dabei berief er sich auf Gespräche mit dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF, der Anfang des Jahres als Aktionär bei Tesla eingestiegen war. Es stellte sich aber heraus, dass es von saudiarabischer Seite dafür keine belastbaren Zusagen gab.

Die US-Börsenaufsicht SEC geht inzwischen in dem Zusammenhang mit dem umstrittenen Musk-Tweet dem Verdacht nach, dass Informationspflichten verletzt wurden. Einige Investoren haben Musk wegen seiner überraschenden Ankündigung verklagt.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...