Politik

Polizei muss nach Chemnitz: Fußballspiel Dresden gegen HSV abgesagt

Lesezeit: 1 min
31.08.2018 22:27
Weil die Polizei in Sachsen ihr Personal für Demonstrationen in Chemnitz abstellen muss, wurde das Zweitliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV am Samstag abgesagt.
Polizei muss nach Chemnitz: Fußballspiel Dresden gegen HSV abgesagt

Mehr zum Thema:  
Sport >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Sport  

Das Zweitliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV am Samstag (13.00 Uhr) ist wegen des Polizei-Großeinsatzes in Chemnitz abgesagt worden. Das teilten beide Clubs am Freitag mit. Hintergrund sind die für Samstag in Chemnitz angemeldeten Demonstrationen und Versammlungen.

Um diese personell stemmen zu können, hatte die sächsische Polizei um eine Spielverlegung gebeten. Das Spiel in der Dresdner DDV-Arena ist mit mehr als 30 000 Zuschauern ausverkauft. Eine Absicherung angesichts der Lage in Chemnitz sei somit nicht zu gewährleisten. Ein neuer Spieltermin steht noch nicht fest.

«Wir hatten auf diese Entscheidung keinerlei Einfluss und bedauern die Spielabsage sehr, weil wir uns wie über 30 000 Fans auf ein Fußballfest gefreut hatten», sagte Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born. Grundlage für die Entscheidung sei eine Verfügung des Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) gewesen.

Auch der HSV bedauerte die Spielabsage. «Natürlich hätten wir gerne morgen in Dresden gespielt und sind sportlich vorbereitet gewesen, entsprechend enttäuscht sind wir von dieser Absage. Aber wir müssen wie unser Gegner der Anordnung des sächsischen Innenministeriums folgen», sagte Vorstandschef Bernd Hoffmann. Nach zuletzt drei Siegen in Serie wollte der HSV seinen Aufwärtstrend in Dresden bestätigen.

DIe Hanseaten waren am Freitagabend mit der Bahn angereist. Nach einem Abendessen im Hotel machte sich die Mannschaft um Trainer Christian Titz mit dem Mannschaftsbus wieder auf den 500 Kilometer langen Weg zurück nach Hamburg.

Die sächsische Polizei geht bei den für Samstag in Chemnitz angemeldeten Demonstrationen und Versammlungen von einer Teilnehmerzahl «im unteren fünfstelligen Bereich» aus, wie Landespolizeipräsident Jürgen Georgie am Freitag in Dresden mitteilte. Der Freistaat habe Unterstützung aus anderen Bundesländern angefordert und alle verfügbaren Kräfte bekommen. Auch Wasserwerfer und Reiter stünden bereit.

AfD und Pegida haben zu einem Schweigemarsch aufgerufen, das rechte Bündnis Pro Chemnitz hat ebenfalls eine Kundgebung angemeldet. Zudem soll es eine Gegendemonstration eines linken Bündnisses unter dem Motto "Herz statt Hetze" geben. In Chemnitz war es nach dem Tod eines Mannes durch Messerstiche und der daraufhin erfolgten Festnahme zweier Männer aus dem Irak und Syrien in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen gekommen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Sport >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...