Noch nie gab es soviel befristete Beschäftigungsverhältnisse wie derzeit in Deutschland. Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei 3,2 Millionen, wie aus der Regierungsantwort auf eine Linken-Anfrage hervorgeht, berichtet die AFP. Im Vergleich zu 2016 haben befristete Beschäftigungsverhältnisse um 10,5 Prozent zugenommen. Der Anteil von Befristungen an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lag 2017 demnach bei 8,3 Prozent.
Einen Höchststand verzeichneten die sachgrundlosen Befristungen: Mit 1,58 Millionen oder 53 Prozent gab es erstmals mehr Befristungen ohne als mit Sachgrund. Jeder vierte befristet Beschäftigte (24,9 Prozent) wurde 2017 weder übernommen noch verlängert. 42,3 Prozent der befristet Beschäftigten wurde übernommen, jede dritte Befristung (32,8 Prozent) verlängert.
Über eine Million Beschäftigte waren länger als 18 Monate und davon 300.000 länger als 37 Monate befristet. 60 Prozent aller befristeten Beschäftigungsverhältnisse endeten innerhalb eines Jahres. Die Hälfte davon, 665.000, endeten innerhalb von sechs Monaten. Über die Zahlen hatte zunächst die Bild-Zeitung vom Mittwoch berichtet.