Deutschland

Kohle-Ausstieg: Warnung vor stark steigenden Strompreisen

Lesezeit: 1 min
07.10.2018 01:11
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag warnt vor stark steigenden Strompreisen, falls es zu einem raschen Ausstieg aus der Kohleverstromung kommt.
Kohle-Ausstieg: Warnung vor stark steigenden Strompreisen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Diskussion über das Ende der Kohlekraft in Deutschland warnt DIHK-Präsident Eric Schweitzer vor einem beschleunigten Ausstieg mit weitreichenden Folgen für die Strompreise. "Es geht zum einen um die Perspektiven von Arbeitnehmern und vielen anderen Menschen in den Braunkohlerevieren, die wir vor einem Kohleausstieg entwickeln müssen", erklärte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) laut Reuters. Es gehe aber auch um die wirtschaftliche Zukunft vieler Zulieferer und energieintensiver Unternehmen. "

Wichtig sind dafür wettbewerbsfähige Energiepreise, über die wir in der Kommission noch gar nicht im Detail gesprochen haben", sagte Schweitzer. In den vergangenen 18 Jahren hätten sich die Strompreise für einen mittelständischen Industriebetrieb in Deutschland fast verdreifacht, sagte Schweitzer. Vor allem bei der energieintensiven Industrie schlage das voll auf die Wettbewerbsfähigkeit durch. "Käme jetzt noch ein vom Staat zusätzlich beschleunigter Kohleausstieg hinzu, würden die Preise noch schneller steigen und das Problem weiter verschärft."

Mit dem Ausstieg beschäftigt sich die Kohlekommission der Bundesregierung "Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung." Die 28 Mitglieder des Gremiums aus Politikern, Umwelt- und Wirtschaftsexperten soll bis Ende 2018 einen verbindlichen Fahrplan für ein Ende der Kohlekraftwerke und des Tagebaus festlegen und zugleich Hilfe für den Strukturwandel in betroffenen Regionen wie dem Rheinischen Revier und der Lausitz auf den Weg bringen.

Einer der vier Kommissionsvorsitzenden und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla hat einem Bericht zufolge als Enddatum 2035 bis 2038 vorgeschlagen. Dagegen waren am Wochenende der Energiekonzern RWE, seine Betriebsräte und die Gewerkschaft IG BCE bereits auf die Barrikaden gegangen. Es ist zu erwarten, dass die Betreiber der Kraftwerke Entschädigungen für die vorzeitige Stilllegung ihrer Anlagen verlangen werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...