Politik

Bloomberg: May zu Einlenken in Verhandlungen mit EU bereit

Lesezeit: 1 min
19.10.2018 22:56
Großbritannien könnte der EU bei den Brexit-Verhandlungen in einem entscheidenden Punkt entgegenkommen.
Bloomberg: May zu Einlenken in Verhandlungen mit EU bereit

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Großbritannien ist einem Medienbericht zufolge bereit, eine maßgebliche Forderung der EU bei dem geplanten Austritt aus der Europäischen Union zu erfüllen. Premierministerin Theresa May und ihr Team würden inzwischen akzeptieren, dass Nordirland nach dem Ende einer Brexit-Übergangsphase zunächst zeitlich unbegrenzt im EU-Wirtschaftsraum bleibe, berichtete die Agentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf Insider. May wolle damit die Brexit-Ausstiegsverhandlungen beschleunigen.

Der Büro der Regierungschefin wollte sich am Freitagabend nicht dazu äußern. May selbst hatte am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Geschäftsleuten erklärt, die "backstop" genannte Idee eines Verbleibs Nordirlands in der EU werde zeitlich befristet sein.

Die 500 Kilometer lange Grenze zwischen dem zur EU gehörenden Irland und dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland ist seit Jahren offen. Strittig ist, was dort nach dem Brexit passiert, weil Nordirland danach nicht mehr in der EU ist und die Grenze zu Irland folglich EU-Außengrenze wird. Personen und Waren müssten wieder kontrolliert werden, was Irland nicht will. May hat daher einen Zoll- und Handelsvertrag vorgeschlagen, der nach dem Brexit Ende März 2019 in einer 20-monatigen Übergangszeit vereinbart werden soll. Als Absicherung für den Fall eines Scheiterns dieses Vorhabens fordert die EU aber eine Klausel im Brexit-Ausstiegsvertrag, wonach Nordirland zeitlich unbegrenzt im EU-Wirtschaftsraum bleibt, bis es eine bessere Lösung gibt. Großbritannien fürchtet indes neue Zollkontrollen zwischen Nordirland und britischem Gebiet.

May sagte ihrem Büro zufolge in der Telefonkonferenz mit Geschäftsleuten am Freitag auch, sie habe in dieser Woche auf dem EU-Gipfel den Eindruck gewonnen, dass die EU-Länder einen Ausstiegsvertrag schnellstmöglich noch in diesem Herbst wollten. Auf dem Gipfel hatte allerdings sich die Ansicht durchgesetzt, dass man für die Verhandlungen mehr Zeit benötigt. Vom angedachten EU-Sondertreffen im November, bei dem der Brexit-Deal endgültig besiegelt werden sollte, war nicht mehr die Rede. Dem EU-Chefunterhändler Michel Barnier zufolge muss die Einigung bis Dezember stehen, um einen ungeregelten Brexit zu vermeiden

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...