Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Vormittag mit 66,53 Dollar rund 1,6 Prozent mehr, der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI kletterte um 1,2 Prozent auf 56,35 Dollar. Am Vortag hatten die Preise stark nachgegeben, nachdem US-Präsident Donald Trump die Opec via Twitter aufgefordert hatte, die Produktion nicht zu kürzen.
Drei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten am Mittwoch, dass die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihre Partner eine Kappung um bis zu 1,4 Millionen Barrel pro Tag im kommenden Jahr diskutieren, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen zu Reuters. Damit wolle das Kartell einem möglichen Angebotsüberhang und weiteren Preisverfällen entgegensteuern. Die Opec-Mitglieder Iran und Russland müssten an Bord geholt werden, um die Pläne umzusetzen, ergänzten die Insider. Der Iran will keine Produktionsziele vorgeschrieben bekommen, da er wegen der US-Sanktionen weniger exportieren kann. Russlands Energieminister Alexander Novak betonte am Mittwoch am Rande einer Konferenz in Singapur, es seien keine Notfallmaßnahmen geplant, um auf Preisschwankungen zu reagieren. Vielmehr müsse die langfristige Preisentwicklung im Auge behalten werden.
Bei ihrem nächsten Treffen am 6. Dezember will die Opec ihre Förderpolitik für 2019 beschließen.
Jüngste Daten deuten auf eine schwächere Nachfrage auf den Ölmarkten hin, gleichzeitig läuft die Produktion, wie beispielsweise in den USA, auf Hochtouren. Auch die International Energy Agency (IEA) sagte am Mittwoch für 2019 ein Überangebot voraus. "Für eine Preiserholung bedarf es daher Signale der OPEC, dass sie trotz der Trump-Kommentare zu einer Produktionskürzung bereit ist", sagten die Analysten der Commerzbank.