Im betrachteten Zeitraum zwischen September 2014 und Ende 2016 sei der Euro-Kurs um insgesamt 20 Prozent im Vergleich zum Dollar gesunken, ein Kursrückgang von zwölf Prozent sei dabei auf die Käufe zurückzuführen, konstatieren die Experten in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Die Resultate legten nahe, dass Anleihenkäufe der Notenbanken große und anhaltende Auswirkungen auf die Wechselkurse haben. Ihre Berechnungen gründen die Fachleute auf eine Analyse der Notenbankbilanzen sowie der Wechselkurse, die sie mit wichtigen Ankündigungen zu den Käufen in Beziehung setzen.
Die Ergebnisse sind vor dem Hintergrund des von US-Präsident Donald Trump angefachten Handelsstreits von Bedeutung. Denn die US-Regierung sieht sich im Handel mit Europa benachteiligt. Insbesondere Deutschland verschaffe sich mit einem unterbewerten Euro Vorteile, hatte Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro im vergangenen Jahr gesagt. In Deutschland waren die Anleihenkäufe der EZB allerdings von Anfang an umstritten.
Vorbild für das großangelegte EZB-Programm zum Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren ist unter anderem die US-Notenbank (Fed). Diese hatte nach der Finanzkrise in großen Stil zu diesem Instrument gegriffen, um Konjunktur und Inflation anzukurbeln. Sie beendete die Käufe im Herbst 2014.