Politik

Russland exportiert deutlich mehr Erdöl nach China

Lesezeit: 1 min
03.01.2019 17:23
Russland baut seine Ölexporte nach China drastisch aus, während die chinesische Inlandsproduktion zurückgeht.
Russland exportiert deutlich mehr Erdöl nach China

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Jahr 2017 stammten 56 Prozent der Ölimporte Chinas aus Ländern, die der OPEC angehören. Im Jahr 2012 lag dieser Anteil noch bei 67 Prozent. Der russische Anteil an den chinesischen Ölimporten lag 2017 bei 14 Prozent (2012 noch neun Prozent) und der brasilianische Anteil bei fünf Prozent (2012 noch bei zwei Prozent), berichtet die US-Energieagentur EIA in einer Studie vom 31. Dezember 2018.

Russland übertraf Saudi-Arabien im Jahr 2017 als Chinas größte Quelle für ausländisches Öl. Das Land exportierte 2017 1,2 Millionen Barrel pro Tag nach China, verglichen mit 1,0 Millionen Barrel pro Tag an chinesischen Ölimporten aus  Saudi-Arabien. Die OPEC-Länder und einige Nicht-OPEC-Länder, darunter Russland, einigten sich darauf, die Ölförderung bis Ende 2018 zu reduzieren, was es anderen Ländern möglicherweise erlaubt hat, ihre Marktanteile in China im Jahr 2017 zu erhöhen.

Mehrere Faktoren treiben den Anstieg der Ölimporte Chinas an. China verzeichnete 2016 den größten Rückgang der inländischen Öl- und sonstigen Flüssiggasproduktion in den Nicht-OPEC-Ländern. Die Gesamtproduktion von Öl und Gas in China betrug im Jahr 2017 durchschnittlich 4,8 Millionen Barrel pro Tag, was einen Rückgang um 0,1 Millionen Barrel im Vergleich zum Vorjahr ausmachte. Weitere Rückgänge wird es gemäß einem Ausblick der EIA im Jahr 2019 geben.

Obwohl die inländische Ölproduktion in China im Jahr 2017 zurückging, erhöhte sich der Ölkonsum um drei Prozent (0,4 Millionen Barrel pro Tag) auf 13,2 Millionen Barrel pro Tag.  Allerdings hat China seine Lagerbestände an strategischen Ölreserven aufgebaut, wodurch die Ölimporte Chinas schneller gestiegen sind als der Inlandsverbrauch.

Darüber hinaus hat China seinen Raffineriesektor reformiert, indem es die Import- und Exportbeschränkungen verringert hat. Seit Mitte 2015 hat China Ölimportlizenzen an unabhängige Raffinerien im Nordosten Chinas vergeben, die seitdem die Raffinerieauslastung und den Ölimport erhöht haben.

Die laufenden Erweiterungen der Infrastruktur werden wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der Ölimporte Chinas beitragen. Im Januar 2018 begannen China und Russland mit dem Ausbau der Pipeline Ostsibirien-Pazifik (ESPO) und verdoppelten ihre Lieferkapazität auf rund 0,6 Millionen Barrel pro Tag. Nach Presseberichten ist geplant, in China bis Ende 2019 neue Raffineriekapazitäten in Höhe von 1,4 Millionen Barrel pro Tag zu schaffen. Angesichts des erwarteten Rückgangs Chinas in der heimischen Ölproduktion dürften die Importe zumindest in den nächsten Jahren weiter ansteigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...