Politik

Maas warnt vor Sanktionen gegen Nord Stream 2

Lesezeit: 1 min
10.01.2019 23:39
Außenminister Heiko Maas und die deutsche Industrie haben den US-Widerstand gegen die geplante Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 scharf zurückgewiesen.
Maas warnt vor Sanktionen gegen Nord Stream 2

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

"Fragen der europäischen Energiepolitik müssen in Europa entschieden werden, nicht in den USA", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin. "Nord Stream 2 mit einseitigen Sanktionen zu belegen, ist jedenfalls nicht der richtige Weg." Würden deutsche und europäische Unternehmen aus dem Projekt herausgedrängt, werde es zudem niemanden mehr geben, der darauf poche, dass der russische Gastransit durch die Ukraine erhalten bleiben müsse.

Ein Sprecher der US-Botschaft wies die Kritik von Maas am Abend gegenüber Reuters zurück. Er verwies darauf, dass sich das Europäische Parlament im Dezember gegen den Bau der Pipeline ausgesprochen habe.

Auch der Vorsitzende des Ostausschusses und Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft (OAOEV), Wolfgang Büchele, kritisierte Washington scharf. Es gehe auch "um unsere Selbstachtung und Souveränität", sagte er. Die Pipeline, die russisches Gas über Deutschland in die EU bringen soll, ermögliche stabile Energiepreise in ganz Europa nach dem Auslaufen der niederländischen Gas-Förderung.

Maas betonte, Berlin nehme die Sorgen der mittelosteuropäischen Länder gegenüber Nord Stream 2 ernst. "Dies ändert aber nichts an unserer Haltung, dass Nord Stream 2 keinen deutsch-russischen Sonderweg darstellt", wies er etwa die Kritik Polens und der USA zurück.

Der Außenminister warb zudem für einen differenzierten Umgang mit Moskau. Nötig seien sowohl Dialog als auch klare Worte. "Russland hat in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt", sagte er einerseits und verwies etwa auf die Debatte um den Rüstungskontrollvertrag INV und die Entwicklung in der Ostukraine. "Wir brauchen Russland aber weiter als Partner in der Außenpolitik", sagte Maas zugleich. "Wir wollen eine möglichst enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Russland." Das müsse ebenso Teil einer neuen Ostpolitik sei wie verstärkte Kontakte und Absprachen mit anderen osteuropäischen Staaten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...