Politik

Syrien: al-Nusra übernimmt Kontrolle über Provinz Idlib

Lesezeit: 1 min
10.01.2019 17:27
Die al-Nusra-Front hat die Kontrolle über die Provinz Idlib erkämpft. Die USA wollen die Söldner-Truppe nach eigenen Angaben nicht bekämpfen.
Syrien: al-Nusra übernimmt Kontrolle über Provinz Idlib

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die extremistische Söldner-Truppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS), die die Nachfolgeorganisation der al-Nusra-Front ist, hat nach eigenen Angaben am Donnerstag ein Abkommen über eine Waffenruhe in der Provinz Idlib geschlossen und damit die Region komplett unter ihre Kontrolle gebracht, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Wie HTS am Donnerstag mitteilte, wurde das Abkommen mit rivalisierenden Söldner-Gruppen geschlossen, die vor allem in der von der Türkei unterstützten Söldner-Allianz Nationale Befreiungsfront (NLF) zusammengeschlossen sind.

Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, ob die USA in der Provinz eingreifen werden, um HTS zu bekämpfen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Sean Robertson: "Wir beobachten die Situation in Idlib genau. US-amerikanischen Streitkräfte in Syrien konzentrieren sich weiterhin auf ihre Mission, um die dauerhafte Niederlage des IS zu erzielen. Wir unterstützen weiterhin den von den Vereinten Nationen geführten Genfer Friedensprozess, um alle Feindseligkeiten in Syrien unter der Schirmherrschaft der Resolution 2254 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu lösen."

In den vergangenen Tagen hatte HTS nach heftigen Kämpfen mit rivalisierenden Gruppen weitere Gebiete erobert.

Idlib und der Osten des Euphrats

In der Region gilt bereits eine brüchige Waffenruhe, seitdem die Türkei und Russland im September eine Vereinbarung zur Einrichtung einer Pufferzone um Idlib getroffen haben (Sotschi-Abkommen).

Der türkische Generalleutnant a.D. Erdoğan Karakuş sagte im Gespräch mit dem Blatt Yeniçağ, dass die Türkei die Provinz unter Kontrolle bekommen müsse, um östlich des Euphrats gegen die PKK/PYD vorzugehen. Die pro-türkischen Verbände der Freien Syrischen Armee (FSA) in Idlib seien auf 40.000 bis 50.000 aufzustocken. Zu diesem Zweck seien junge Syrer aus der Türkei zu rekrutieren.

Karakuş wörtlich: "Wenn wir Idlib unter Kontrolle bekommen, gibt es keine Probleme. Russland, Syrien, der Iran und die Türkei haben in Idlib dasselbe Interesse. Östlich des Euphrats wollen die USA die Araber (Golf-Staaten, Anm. d. Red.) mit ins Spiel bringen, um der Türkei Kopfzerbrechen zu bereiten. Die US-Amerikaner meinen zwar, sie würden sich zurückziehen. Doch die US-Regierung plant, arabische Militärs der Arabischen Liga im Osten Syriens zu stationieren. Gleichzeitig wird der PKK/PYD eine Autonomie versprochen."

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die Tarifverhandlungen bedrohen Preisstabilität: IW-Studie sieht Gefahr für Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB).

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...