Technologie

Deutsche Autobauer planen Allianz zum Bau von Roboter-Autos

Lesezeit: 2 min
23.01.2019 15:04
Einem Medienbericht zufolge wollen die großen deutschen Autobauer bei der Entwicklung selbstfahrender Autos zusammenarbeiten.
Deutsche Autobauer planen Allianz zum Bau von Roboter-Autos

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die deutschen Autokonzerne BMW, Volkswagen und Daimler prüfen nach Informationen eines Insiders die gemeinsame Entwicklung der Technologie für selbst fahrende Autos. Es gebe Gespräche der Unternehmen darüber, wie die hohen Ressourcen für die nächste Generation autonomer Fahrzeuge aufzubringen seien, sagte eine Person mit Kenntnis des Vorgangs der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Zuvor hatte das "Manager Magazin" berichtet, ein Bündnis aller deutschen Autohersteller sowie der großen Zulieferer Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen befinde sich in der Planung.

Hintergrund sind die milliardenhohen Entwicklungskosten für die Technologie, die mit der sich abkühlenden Autokonjunktur immer schwerer zu stemmen sind. Außerdem hat die Google-Tochter Waymo durch den früheren Start mit der Technologie nach den Worten von VW-Chef Herbert Diess einen Vorspruch von ein bis zwei Jahren gegenüber den traditionellen Autobauern. Diese wollen die deutschen Autobauer so rasch wie möglich aufholen. Diess und BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sollen an der Industrieallianz arbeiten, berichtete das Magazin. "Ein Hersteller allein kann das nicht stemmen", zitierte es einen hochrangigen VW-Manager. Die Initiative soll für die Zulieferer und andere Partner offen sein, um nicht mit dem Kartellrecht in Schwierigkeiten zu kommen.

Nach früheren Berichten von "Handelsblatt" und "Bloomberg" prüfen BMW und Daimler bereits gemeinsame Projekte, um Geld zu sparen - dazu gehört auch das autonome Fahren. Bei dem noch breiteren Bündnis geht es Insidern zufolge nicht um die für Anfang nächsten Jahrzehnts geplanten teilautonomen Fahrzeuge, an denen die beiden Premiumanbieter schon mit Partnerunternehmen arbeiten. Daimler tat sich dafür mit Bosch zusammen. BMW schmiedete eine Kooperation mit den Technologiefirmen Intel, Mobileye, dem Auftragshersteller Magna, Fiat Chrysler sowie den Zulieferern Continental und Delphi. Der aktuelle Plan ziele aber erst auf den sehr teuren Sprung einige Jahre später zum völlig fahrerlosen Auto.

Wie das Magazin weiter berichtete, verhandelten hochrangig besetzte Teams der beteiligten Unternehmen bereits konkret. Im März wollten die Vorstandschefs entscheiden, ob es zu einer großen Lösung komme. Das zogen Insider der Autokonzerne jedoch in Zweifel. Eine Allianz mit vielen Beteiligten sei schwer zu bewerkstelligen, erklärte einer von ihnen.

BMW UND VW FÜR OFFENE PLATTFORMEN

Ein BMW-Sprecher sagte, der Autobauer verfolge zusammen mit anderen Herstellern, Zulieferern und Technologieunternehmen eine "nicht-exklusive Plattform" für das autonome Fahren. Weitere Unternehmen hätten Interesse an einer Zusammenarbeit. Zu Medienspekulationen wolle sich BMW aber nicht äußern. Daimler, Bosch, Continental und ZF lehnten Stellungnahmen ab.

Volkswagen äußerte sich ähnlich wie BMW auf Anfrage nur allgemein dazu. Partnerschaften und ein umfangreiches Entwicklungsnetzwerk seien essenziell angesichts der hohen Investitionen, notwendigen Tests und Standardisierungen beim autonomen Fahren. "VW verfolgt hierbei den Ansatz einer offenen Plattform, um möglichst viele Partner einzubinden." Volkswagen ziehe dafür verschiedene wirtschaftliche Gemeinschaftsprojekte mit anderen Unternehmen in allen Regionen der Welt in Betracht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...

DWN
Technologie
Technologie Patentamt: Deutsche Industrie macht Tempo bei KI-Entwicklung
18.03.2024

Vom Patentamt kommen gute Nachrichten: Industrie und Wissenschaft in Deutschland machen in Forschung und Entwicklung deutlich mehr Tempo...