Technologie

Neue Rohstoffe: Europäer bereiten Ausbeutung des Mondes vor

Lesezeit: 2 min
09.03.2019 15:42
Europäische Wissenschaftler wollen bereits im Jahr 2025 mit dem Rohstoffabbau auf dem Mond beginnen. Sie planen den Abbau von Helium-3, deren Vorkommen auf dem Mond mehrere Billionen Euro wert sein sollen.
Neue Rohstoffe: Europäer bereiten Ausbeutung des Mondes vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Auf dem Mond schlagen ständig Meteoroiden ein, die das Krustengestein an der Mondoberfläche zertrümmern. Das dadurch entstehende Mondregolith bedeckt weite Areale der Mondoberfläche mit einer mehrere Meter dicken Schicht.

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat einen Einjahresvertrag mit Europas größtem Startdienstleister und ehemaligem XPrize-Wettbewerber unterzeichnet, um die Machbarkeit des Mondabbaus zu untersuchen.

Ziel ist es, ein Landemodul auf der Mondoberfläche zu platzieren, das Mondstaub abbaut und verarbeitet, um nützliche Materialien wie Wasser, Sauerstoff, Metalle und das Isotop Helium-3 zu gewinnen, das als Brennstoff für zukünftige Fusionsreaktoren dienen soll.

Auf der Website der ESA heißt es, dass Helium-3 "in einem Fusionsreaktor sicherere Atomenergie liefern könnte, da es nicht radioaktiv ist und keine gefährlichen Abfallprodukte produziert."

André-Hubert Roussel, Vorstandsvorsitzender der ArianeGroup, sagte in einer Presseerklärung, die Studie sei „eine Gelegenheit, die Fähigkeit der Ariane 64 zur Durchführung von Mond-Missionen für institutionelle Kunden mit einer Nutzlastkapazität von bis zu 8,5 Tonnen hervorzuheben".

Das Berliner Weltraum-Startup PTScientists wird einen Mondlander für die Mission bauen. Das Unternehmen baut auch einen Mondlander für Firmensponsoren wie Audi, Vodafone und Red Bull.

"Wir sind sehr zufrieden mit dem Vertrauen, das die Europäische Weltraumorganisation in uns setzt", sagte Robert Boehme, CEO und Gründer der PTScientists GmbH in einer Presseerklärung.

Doch nicht nur in Europa plant man den Rohstoffabbau auf dem Mond. Auch Indien und China haben Ideen zur Gewinnung von Helium-3 veröffentlicht. Peking ist im 21. Jahrhundert bereits zweimal auf dem Mond gelandet und plant weitere Missionen.

Es gibt etwa eine Million Tonnen Helium-3 auf dem Mond, wovon man 25 Prozent auf die Erde bringen könnte, sagte Gerald Kulcinski, Direktor des Fusion Technology Institute der University of Wisconsin-Madison und ehemaliges Mitglied der NASA.

Aber das reiche aus, um den derzeitigen Energiebedarf der Welt für mindestens zwei, vielleicht sogar bis zu fünf Jahrhunderte zu decken, sagte der Experte zu Bloomberg. Er schätzt, dass Helium-3 fast fünf Milliarden Dollar pro Tonne kostet.

Im Jahr 2015 unterzeichnete der damalige US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, das den US-Bürgern Rechte an eigenen Ressourcen im Weltraum gewährt. Dies war ein Schub für die kommerzielle Erkundung und Nutzung von Asteroiden.

Geologen glauben, dass Asteroiden viel höhere Konzentrationen an Eisenerz, Nickel und Edelmetallen enthalten als die Erde. Dies macht einen Markt aus, der sich auf mehrere Billionen Dollar beläuft.

Auch Luxemburg hat eine offizielle Initiative zur Förderung des Asteroiden-Bergbaus nach Mineralien gestartet. Das Land, das sich seit 2013 mit einer möglichen Beteiligung an diesem Sektor befasst, möchte das Zentrum für Weltraumminen in Europa werden.

Letztes Jahr ging Deltion Innovations mit Sitz in Kanada eine Partnerschaft mit Moon Express ein, einer amerikanischen Raumfahrtfirma, die von der US-Regierung die Erlaubnis erhalten hat, außerhalb der Erdumlaufbahn zu fliegen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...