Gemischtes

Daimler: Smart wird künftig in China gebaut

Lesezeit: 1 min
28.03.2019 09:58
Der Kleinwagen Smart wird künftig in China gebaut.
Daimler: Smart wird künftig in China gebaut

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Daimler verkauft die Hälfte seiner Marke Smart an den chinesischen Goßaktionär Geely und verlagert die Produktion der nächsten Generation des Kleinstwagens nach China. Wie Daimler und Geely am Donnerstag mitteilten, soll der Smart künftig als reines Elektrofahrzeug die wachsende Nachfrage nach E-Autos erfüllen. Smart solle dabei eine "führende Marke für Elektromobilität" werden.

Dafür wollen Daimler und Geely bis voraussichtlich Ende des Jahres 2019 die Gründung eines Joint Ventures abschließen, an dem beide Unternehmen jeweils die Hälfte der Anteile halten. Der Joint-Venture-Vereinbarung zufolge wird die Produktion der nächsten Generation von Smart-Elektromodellen in einer neuen, speziell dafür erbauten Elektroautofabrik in China erfolgen. Der globale Vertrieb soll im Jahr 2022 beginnen.

Die Smart-Produktion an den Standorten Hambach in Frankreich, wo der Smart EQ fortwo vom Band läuft, sowie in Novo Mesto in Slowenien, wo der Smart EQ forfour produziert wird, soll bis zur Markteinführung der neuen Modelle 2022 weiterlaufen.

Parallel dazu soll das Werk Hambach nach Unternehmensangaben  eine "zusätzliche neue Rolle im Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars übernehmen". Anstelle des Smart soll dort in Zukunft ein Elektrofahrzeug der Kompaktklasse von Mercedes-Benz produziert werden. Dafür sollen 500 Millionen Euro in das Werk investiert werden.

Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer stuft die Entscheidung als richtig ein. Er schreibt:

Das Joint-Venture ist eine gute Sache mit drei Gewinnern: Daimler, Geely, Smart.

Smart hat damit seine letzte Chance, sich zu etablieren. Mit Geely steht Smart der China-Markt weit offen. In diesem Jahr werden gut 2,3 Millionen NEV-Fahrzeuge in China verkauft werden. Für 2021, wenn dann Smart in China anrollt, wird der NEV-Markt (NEW: New Energy Vehicle) bei 3 Millionen Fahrzeugen pro Jahr liegen. Damit hat Smart die Chnace, im weltgrößten BEV-Markt zu punkten.

Der zweite Gewinner ist Geely. Li Shufu, der Chairman von Geely ist ein hervorragender Stratege. Mit dem JV zeigt er, dass er die Kooperation mit Daimler sehr ernst nimmt und keiner der üblichen Equity-Investoren ist. Also nicht unsympathisch und völlig das Gegenteil dessen, was viele Politiker in Berlin Tag und Nacht erzählen. Vielleicht sind die Chinesen angenehmer und besser als mancher Amerikaner oder Saudi.

Für Daimler könnte die Zusammenarbeit mit Geely sehr erfolgreich werden. Geely hätte mit Daimler die Chance, ein richtiges Gegengewicht gegen die Großen der Welt – VW und Toyota – zu werden. Was unter Schrempp mit der Hochzeit im Himmel mit Chrysler nicht funktioniert hat, ist mit chinesischer Ausrichtung wirklich spannend. Wir sollten nicht zu viel über die Imperialisten am anderen Ende der Seidenstraße sprechen, sondern die Chancen sehen.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...