Deutschland

Eine weitere deutsche Schlüssel-Industrie steht im Feuer

Lesezeit: 1 min
14.04.2019 11:45
Letztes Jahr lief es noch rund für den deutschen Maschinenbau. Die ersten Monate dieses Jahres brachten der Branche jedoch schwere Auftrags-Einbrüche. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, wie abhängig die Bundesrepublik von ihrer Vorzeige-Industrie ist.
Eine weitere deutsche Schlüssel-Industrie steht im Feuer

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bundesrepublik ist weiterhin die drittgrößte Maschinenbau-Nation der Welt. Nach Berechnungen des VDMA stellten die hiesigen Unternehmen im Jahr 2018 Maschinen im Wert von 297 Milliarden Euro her (ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Das entspricht circa elf Prozent der weltweiten Produktion in Höhe von rund 2,6 Billionen Euro.

Höher als in der Bundesrepublik war die Maschinen-Produktion lediglich in China (856 Milliarden/plus sieben Prozent) sowie in den USA (334 Milliarden/plus zwei Prozent). An vierter Stelle lag Japan (264 Milliarden/plus zwei Prozent), an fünfter Italien (126 Milliarden/plus vier Prozent). Zusammen stehen die ersten fünf Länder der Rangliste für beinahe drei Viertel (72 Prozent) der weltweiten Produktion.

Interessant ist, den Wert der Maschinen-Produktion auf die Bevölkerung hochzurechnen. Tut man das, liegt die Bundesrepublik deutlich an erster Stelle.

Wert der Maschinen-Produktion der fünf größten Maschinen-Hersteller der Welt pro Einwohner (in Euro):

  • Bundesrepublik: 3.650
  • Italien: 2.075
  • USA: 1.020
  • Japan: 1.000
  • China: 612

Noch aufschlussreicher ist es, den Anteil des Werts der Maschinen-Produktion am Bruttoinlandsprodukt zu ermitteln. Auch hier liegt die Bundesrepublik an erster Stelle.

Anteil der Maschinen-Produktion am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt der fünf größten Maschinen-Hersteller der Welt (in Prozent):

  • Bundesrepublik: 8,1
  • China: 7,9
  • Italien: 6,5
  • Japan: 5,4
  • USA: 1,7

Anhand dieser Daten wird deutlich, wie ungemein wichtig die Maschinenbau-Branche für Deutschland ist. Im Februar dieses Jahres erhielten Deutschlands Maschinenbauer im dritten Monat in Folge weniger Aufträge und verfehlten die Aufträge ihr Vorjahresniveau deutlich um 10 Prozent. Für die deutsche Wirtschaft verheißt es definitiv nichts Gutes, wenn die zwei umsatzstärksten Branchen - Maschinenbau und Automobil - im Feuer stehen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...