Finanzen

Angst vor dem Crash: Europas Konzerne horten Cash

Lesezeit: 1 min
25.02.2013 12:28
Europäische Konzerne haben sich auf unsichere Zeiten vorbereitet, indem sie viel flüssiges Geld angehäuft haben. Ganz im Gegensatz zu US-Unternehmen haben sie unter anderem bei Firmenzukäufen massiv gekürzt.
Angst vor dem Crash: Europas Konzerne horten Cash

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Europäische Konzerne haben mehr als dreimal so viel verfügbares Geld in ihren Bilanzen wie noch vor zehn Jahren. Auf diese Weise sichern sie sich gegen eine unsichere wirtschaftliche Entwicklung ab. Die Wirtschaft der Eurozone wird nach 2012 auch dieses Jahr weiter schrumpfen (sagt nun auch die EU-Kommission – hier).

Die 265 Unternehmen der Realwirtschaft, die im europäischen Aktienindex Stoxx Europe 600 gelistet sind, haben Ende 2012 insgesamt circa 475 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln gehalten. Im Jahr 2002 waren es nur 136 Milliarden Dollar, so Bloomberg. Neun Unternehmen, darunter Daimler, Siemens, Vodafon und Total halten derzeit mehr als je 10 Milliarden Dollar.

Die europäischen Unternehmen haben für dieses Jahr bisher Firmenzukäufe in Höhe von 50 Milliarden Dollar angegeben. Das ist nur halb so viel wie ein Jahr zuvor. Gleichzeitig haben sich die Zukäufe der US-Unternehmen mit 184 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt.

Daimlers liquide Mittel sind im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 11 Milliarden Euro angestiegen. Das ist deutlich mehr als die Konzerngewinne des vergangenen Jahres vor Steuern und Zinsen, die auf 8,1 Milliarden Euro zurückgingen (mehr hier). Auch wenn das Unternehmen in den kommenden acht Jahren 13 neue Modelle auf den Markt bringen will, plant es keine größeren Zukäufe, zitiert Bloomberg Finanzchef Bodo Uebber. „Wir wollen für unsichere Zeiten vorbereitet sein“, sagte Uebber.

Um Geld zur Seite zu legen, haben die Europäischen Konzerne sogar die Dividenden begrenzt. Das Horten großer Mengen Geld in ihren Bilanzen macht die Konzerne attraktiver für kreditfinanzierte Firmenübernahmen, zitiert Bloomberg den Investor Nils Ernst. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir in den kommenden zwölf Monaten mehr Geschäfte in dieser Richtung sehen werden“, sagte Ernst.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum
02.10.2023

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...

DWN
Politik
Politik Tausende Arztpraxen bleiben aus Protest gegen Regierung geschlossen
02.10.2023

Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der deutschen Arztpraxen. Ein Protesttag soll auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger geben Hoffnung auf fallende Zinsen auf
01.10.2023

Über viele Monaten wollten Anleger nicht wahrhaben, dass die hohen Zinsen von Dauer sind. Doch nun ist plötzlich Einsicht eingekehrt -...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Dank Russland: Weizen so billig wie zuletzt vor 3 Jahren
01.10.2023

Eine zweite Rekordernte in Russland hat die globalen Weizen-Preise stark nach unten gedrückt. Analysten warnen nun aber vor einer...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Steuervorteile beim Unternehmensverkauf: Clevere Strategien für mehr Gewinn
01.10.2023

Durch kluge Nutzung von Steuervorteilen kann der Ausgang eines Unternehmensverkaufs erheblich beeinflusst werden. Verschiedene Strategien...

DWN
Politik
Politik USA bieten vorerst keine weitere Militärhilfe für die Ukraine
01.10.2023

Der US-Kongress hat einen Übergangshaushalt verabschiedet, der vorerst keine weitere Unterstützung für die Ukraine vorsieht. Die EU...

DWN
Politik
Politik Slowakei: Pro-russischer Fico gewinnt Wahlen
01.10.2023

Die Partei des linksgerichteten früheren Ministerpräsidenten Robert Fico hat die Parlamentswahl in der Slowakei gewonnen. Sie kann aber...