Lesezeit: 1 min
16.09.2013 01:37
Patrick Meinhardt (FDP) ist Bundestagsabgeordneter. Er ist Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung sowie in der Europäischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung / Versammlung der Westeuropäischen Union. Des Weiteren ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und in der Interparlamentarischen Union.
Patrick Meinhardt (FDP)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Beides. Wir brauchen klare definierte Zuständigkeiten, die sich noch mehr konzentrieren müssen. Gerade im Bereich Außen- und Verteidigungspolitik und Stärkung des Wirtschafts- und Energieraums Europa sind schon klare Kompetenzen der europäische Ebene notwendig. Dass Europa jetzt auch noch in Schulabschlüsse im Detail hineinregieren will, darf Brüssel nicht zugelassen werden. Europa mit gemeinsamen Aufgaben ist nur so stark, wie es von seinen souveränen Mitgliedsstaaten getragen wird und alle Beschlüsse demokratisch durch das Europäischen Parlament unterlegt sind.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Selbstverständlich jeder Nationalstaat für sich. Eine Haftungsunion zu schaffen, verstößt gegen den Europäischen Geist. Gemeinsame Schuldenpolitik über Eurobonds wäre ein Blankoscheck für all diejenigen Staaten, die ihre finanz- und wirtschaftspolitischen Hausaufgaben zu machen haben.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Zunächst einmal brauchen wir eine konsequente Politik der Reduzierung der Nettoneuverschuldung - mit dem Ziel möglichst in zwei Jahren zum ersten Mal seit über 40 Jahren einmal wieder Schulden abzubauen. Dies ist der Kern einer wirklich generationengerechten Politik. Zum zweiten muß man immer wieder die Grundlage der Staatsfinanzierung klar machen: Die Bürger sind nicht für den Staat da, sondern der Staat für die Bürger. Deswegen muss immer geschaut werden, zu welchem Zeitpunkt auch wieder den Bürgern etwas zurückgegeben werden kann - wie durch den von uns Liberalen geforderten schrittweisen Rückbau des Solidaritätszuschlages. Und zum dritten müssen wir Bürokratie abbauen und Einsparungen vornehmen, wo es nur geht. Nur ein bescheidener Staat ist ein guter Staat. In diesem Zusammenhang würde es sehr helfen, wenn persönliche Verantwortlichkeiten geschaffen werden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...