Deutschland

Präzisionswerkzeugbau bricht 2020 um sieben Prozent ein

Lesezeit: 1 min
23.01.2020 14:12  Aktualisiert: 23.01.2020 14:12
Die deutschen Präzisionsmaschinenbauer werden dieses Jahr sieben Prozent weniger Umsatz machen.
Präzisionswerkzeugbau bricht 2020 um sieben Prozent ein
Die Hersteller von Präzisionswerkzeugmaschinen stehen unter Druck (Foto: dpa).
Foto: Peter Steffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Maschinenbau gehört zu den Flaggschiffen der deutschen Industrie. Ein besonders wichtiger Sektor der Branche sind die Hersteller von Präzisionswerkzeugen, die mit fast 60.000 Beschäftigen eine der größten Fachzweige sind. Gerade diese Hersteller sind sehr vom Export abhängig, der grundsätzlich 45 Prozent an der Gesamtproduktion ausmacht.

Jetzt hat der Gesamtverband VDMA eine Prognose fürs laufende Jahr veröffentlicht: So geht die Organisation von einem Umsatzrückgang für die Präzisionshersteller von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

"Die Geschäfte mit Russland, die früher einen spürbar Anteil am Business ausgemacht haben, liegen derzeit aus Eis ", nannte ein Sprecher der Organisation im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) einen wichtigen Grund für Skepsis seines Verbandes. "Darüber hinaus sind der Handelskonflikt der USA und China sowie die Rückgänge in der Autoindustrie wichtige Herausforderungen. Die Hoffnungen für das laufende Jahr sind gedämpft. Bei vielen Unternehmen ist bereits Kurzarbeit zumindest in Planung. Frühestens im zweiten Halbjahr könnte die Nachfrage wieder anziehen, dürfte aber insgesamt unter Vorjahresniveau liegen. Die wirtschaftlichen Erwartungen sind für die Teilbranchen unterschiedlich, aber leider alle im negativen Bereich“, sagte der Sprecher des VDMA, der innerhalb des Verbandes den Bereich Präzisionswerkzeuge repräsentiert.

Dabei hatten die Hersteller in diesem Wirtschaftssegment bereits im Vorjahr Rückgänge verkraften müssen. Im vergangenen Jahr ist die Produktion der deutschen Präzisionswerkzeuge-Hersteller im Durchschnitt ebenso um sieben Prozent zurückgegangen. Hochrechnungen zufolge sank der Produktionswert auf rund 10,4 Milliarden Euro. Vorjahr hatte das Volumen noch bei 11,5 Milliarden Euro gelegen.

Dabei kamen die Hersteller der Zerspanungswerkzeuge mit einem Minus von 4 Prozent am glimpflichsten davon. Der Werkzeugbau erlitt einen Verlust von acht Prozent. Der Spannwerkzeugbau musste einem Produktionsrückgang von neun Prozent verbuchen. Sollte die Prognose des Verbandes eintreten, würde sich der Abwärtstrend der Branche somit fortsetzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - Inflationsspirale droht
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...